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Lebenshilfe: Goldmedaillen und wichtige Chancen

Lisa-Maria Laserer, 18.02.2025 20:00

SALZKAMMERGUT. Die Lebenshilfe Oberösterreich ist der größte Träger der Behindertenarbeit im Bundesland. In den Bezirken Gmunden und Vöcklabruck werden insgesamt 367 Menschen mit Beeinträchtigung begleitet. Auch im sportlichen Bereich werden die Schützlinge stark gefördert, was einen wahren Medaillenregen bei nationalen und internationalen Bewerben mit sich bringt.

Stefan Spießberger, Jaqueline Frey, Marlene Gröber (hinten von links), Daniel Gruber, Eveline Gröber, Bernadette Hemetsberger (vorne von links) (Foto: Lebenshilfe OÖ)
  1 / 2   Stefan Spießberger, Jaqueline Frey, Marlene Gröber (hinten von links), Daniel Gruber, Eveline Gröber, Bernadette Hemetsberger (vorne von links) (Foto: Lebenshilfe OÖ)

Die Lebenshilfe bietet unter anderem Wohneinrichtungen, Werkstätten sowie sportliche und kreative Fördermöglichkeiten. In Gmunden gibt es fünf Lebenshilfe-Wohneinrichtungen, in Vöcklabruck ebenfalls fünf, in denen Menschen betreut werden. Lebenshilfe-Werkstätten gibt es zwei in Gmunden und fünf in Vöcklabruck. Ergänzt wird das Angebot durch Einrichtungen wie das Café „verweil.zeit“ in Bad Ischl oder die Jausenstation „Jausenzeit“ in Vöcklabruck. In der Werkstätte Gmunden besteht mit der Kunstwerkstatt ein Atelier, das Menschen mit Beeinträchtigung eine kreative Entfaltung ermöglicht.

Neben Erwachsenen werden auch Kinder betreut. In Gampern gibt es eine Kindergartengruppe mit sieben Kindern, in Vöcklabruck eine Hortgruppe mit 13 Kindern und Jugendlichen. Zusätzlich begleitet die Lebenshilfe in den beiden Bezirken 14 Menschen mobil, das heißt, die Betreuung erfolgt in deren eigenen Wohnungen durch stundenweise Unterstützung.

Förderung im Sportbereich

Ein wichtiger Bestandteil der Arbeit der Lebenshilfe ist die Unterstützung sportlicher Aktivitäten. Sportler wie Günther Egger aus Bad Ischl profitieren von dieser Förderung. Der 49-Jährige ist seit seiner Kindheit sportlich aktiv und trainiert seit 30 Jahren in der Werkstätte Berta der Lebenshilfe in Bad Aussee. Dort wird er gezielt unterstützt. Jeden Freitag findet ein Sporttraining statt, im Sommer mit Wanderungen und im Winter mit Langlauftraining. Egger ist sehr selbstständig und nutzt öffentliche Verkehrsmittel für das Training. Vor Wettkämpfen wird er zusätzlich unterstützt, etwa durch gemeinsame Ausflüge zu geeigneten Trainingsorten. Seine Motivation beschreibt er so: „Natürlich gibt es auch Tage, an denen es mich nicht so freut, aber ich mache dann trotzdem etwas, denn ohne Training gewinnt man nichts.“

Olympisches Gold

Egger hat bereits an zahlreichen Wettkämpfen teilgenommen und regelmäßig Medaillen gewonnen. Gerade konnte er bei den Lichtensteiner Special Olympic Winterspielen die Goldmedaille im Langlauf über drei Kilometer erringen. Trotzdem bleibt er bescheiden: „Jede Medaille ist etwas ganz Besonderes. Das Ziel bei Wettkämpfen ist für mich immer, dabei zu sein – eine Medaille ist dann noch einmal eine schöne Zugabe.“ Für die Zukunft plant Egger, sich ausschließlich auf die Winterspiele der Special Olympics zu konzentrieren. „Mit den Sommerspielen höre ich auf, damit auch die anderen einmal etwas gewinnen“, sagt er mit einem Lächeln.

Erfolgreiche Sportler in Vöcklabruck

Auch in Vöcklabruck liegt ein Fokus auf sportlicher Förderung. In der Werkstätte Vöcklamarkt gibt es das Schwimmteam „Brücken bauen“ und eine Gruppe, die im Bereich MATP (Motor Activity Training Program) aktiv ist. Diese Sportart ist speziell für Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf entwickelt worden. Wöchentlich trainieren drei Gruppen mit insgesamt rund 20 Teilnehmern in verschiedenen Schwierigkeitsstufen.

Vier Sportler aus Vöcklamarkt nehmen regelmäßig an Wettkämpfen teil: Bernadette Hemetsberger, Jaqueline Frey, Sonja Schuster und Lisa Waldhör kehren von nationalen und internationalen Bewerben fast immer mit Medaillen zurück. Jaqueline Frey nimmt seit über zwölf Jahren an MATP-Wettkämpfen teil und konnte bei den Nationalen Sommerspielen 2018 in Vöcklabruck in drei Disziplinen Gold gewinnen.

Ein wesentlicher Teil des Erfolges ist dem Engagement der Mitarbeiter der Lebenshilfe zu verdanken. Eveline Gröber, die als technische Delegierte für MATP bei Special Olympics Österreich tätig ist, betont: „MATP bringt Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf, die sich bei körperlichen Aktivitäten schwertun, Erfolgserlebnisse und das bewirkt viel – ihr Selbstwertgefühl steigt, ihre motorischen Fähigkeiten werden erhalten oder ausgebaut und auch das psychische Befinden verbessert sich.“

Der Betrieb der Lebenshilfe Oberösterreich wird durch das Land Oberösterreich finanziert. Für zusätzliche Ausgaben, etwa für Sportaktivitäten oder die Teilnahme an Wettkämpfen, ist die Organisation auf Spenden angewiesen.


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