Instrumentenbau: Hier wird die Berufung zum Beruf gemacht
OÖ. Seit 1988 bildet die Fachschule für Instrumentenbau in Hallstatt zukünftige Meister ihres Handwerks aus. Ins Leben gerufen wurde dieser besondere Ausbildungszweig vom Instrumentenbaumeister Arnold Lobisser. Heute steht diese Tradition weiterhin im Mittelpunkt einer engagierten Gemeinschaft von Schülern und Lehrern.

Der Instrumentenbau erfordert Hingabe, Präzision und einen tiefen Zugang zur Musik. Wer die Werkzeuge für die vielfältige Kultur des Klangs herstellen möchte, findet hier seine Berufung. Die Ausbildung dauert vier Jahre und umfasst sowohl theoretische als auch praktische Elemente. Die Schüler lernen, Streich- und Zupfinstrumente wie Gitarren, Violinen, Lauten und - je nach Interesse - auch exotischere Instrumente wie Drehleiern oder Harfen herzustellen. Dabei werden ihnen nicht nur die handwerklichen Fertigkeiten vermittelt, sondern auch der kulturelle und theoretische Hintergrund zu den Instrumenten. Ergänzt wird die Ausbildung durch allgemeinbildende Fächer, die ein breites Bildungsspektrum sicherstellen.
Lebenslanges Lernen
„Der Instrumentenbau ist mit kaum einer anderen Fachrichtung zu vergleichen. Wer den Instrumentenbau besucht, erlebt die besondere Stimmung in den Werkstätten, wo zwischendurch auch gern jemand in die Seiten schlägt, während über Holzarten und Bauformen fachsimpelt wird. Es sind schon sehr besondere Stücke, die hier entstehen, gemacht von besonderen Menschen“, erzählt Direktor Christoph Preimesberger stolz und betont weiter: „Es geht neben dem fundierten Wissenserwerb sehr stark auch um das Erlernen von Handfertigkeiten. Mit dieser „Intelligenz der Hände“ ist eine Kultur des lebenslangen Lernens verbunden, bei der die Schülerinnen und Schüler an jedem Werkstück wachsen.“
Wertvolle Einzelstücke
Die Berufsaussichten nach dem Abschluss sind vielfältig. Der Instrumentenbau erfreut sich wachsender Beliebtheit und wirtschaftlicher Bedeutung. Viele Absolventen sammeln zunächst Erfahrung in verschiedenen Betrieben im In- und Ausland, bevor sie den Schritt in die Selbstständigkeit wagen. Sie stellen wertvolle Einzelstücke für Musikliebhaber aller Könnensstufen her. Es ist ein Beruf, der Idealismus und Leidenschaft verlangt, aber auch gute Verdienstmöglichkeiten bietet und kontinuierliches Lernen erfordert.
Musikalischer Eignungstest
Ein musikalischer Eignungstest stellt sicher, dass nur jene aufgenommen werden, die die nötige Begeisterung und Grundfertigkeiten mitbringen. Jährlich stehen an der Fachschule für Instrumentenbau bis zu 15 Ausbildungsplätze zur Verfügung, wobei aktuell 46 Schüler in vier Jahrgängen die Schule besuchen.
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