Christine Schrems engagiert sich im Ort bei zahlreichen Vereinen
PEUERBACH. Christine Schrems ist in Peuerbach bei vielen Vereinen aktiv und engagiert sich im Ort wie keine Zweite. Wie es dazu kam und was sie antreibt, erzählt sie Tips.

Die 69-jährige Christine Schrems ist überall im Einsatz. Ob als Kassiererin in vier Vereinen (Bücherei, Liedertafel, Kirchenchor, Skigemeinschaft) und Stellvertreterin beim Kulturverein, als Verwalterin und Kassiererin des Peuerbacher Bauernkriegsmuseums, als Buchhalterin sowie Organisatorin in der Bücherei oder als Sängerin der Peuerbacher Liedertafel und beim Kirchenchor – all das macht sie mit großer Sorgfalt und Hingabe. Sie ist generell ein sehr organisierter Mensch. Und: „Ich weiß, was ich will“, ergänzt die Peuerbacherin.
Schrems: „Es taugt mir, wenn es mehr wird“
Das zeigt sich auch im privaten Leben. So verfasst Christine Schrems vor jedem Einkauf eine Liste, die sie im Supermarkt dabei hat. Einkaufen gehe sie nur einmal die Woche. Sparsamkeit steht bei der leidenschaftlichen Sängerin weit oben auf dem Wertekompass. Dass sie mit Geld umgehen kann, zeigt Christine Schrems auch bei ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit als Kassiererin in diversen Organisationen. „Es taugt mir, wenn es mehr wird und wir uns damit auch mehr leisten können, wenn etwas kaputt wird“, erklärt sie.
Ausgeprägter Ordnungssinn
Neben der Sparsamkeit ist der Pensionistin Schrems auch Ordnung ein großes Anliegen. So hat sie das Archiv der Liedertafel mit einer Kollegin neu aufgestellt. „Dabei haben wir mehr als 100 Ordner neu sortiert. Es waren insgesamt 65 Stunden Arbeit“, erzählt sie stolz. „Jetzt brauche ich nur nach dem Anlass suchen und finde die Lieder sofort“, sagt Christine Schrems
„Ehrenämter sind mir zugefallen“
Doch wie kam es dazu, dass sie so viele Ämter im Ort übernahm? „Die Ehrenämter sind mir zugefallen“, erklärt die 69-Jährige. Ihre große Leidenschaft ist jedoch das Singen – im Kirchenchor und bei der Liedertafel lebt sie diese aus. Dabei begleitet sie mit ihrem Team musikalisch auch regelmäßig Begräbnisse.
„Habe lange gebraucht“
Während dem Gespräch mit Tips klingelt das Handy, dabei sagt sie für einen Einsatz ausnahmsweise einmal nicht zu. Wenn im Ort etwas Neues gestartet wird, werde sie sofort gefragt, ob sie das übernehmen und organisieren könne, erzählt Christine. Dabei auch mal abzulehnen, falle ihr nicht leicht. Allerdings hat sie mittlerweile ein „Rezept“ dafür gefunden, nicht mehr alles selbst machen zu müssen. „Ich habe lange gebraucht, etwas abgeben zu können, weil ich mir dachte, die anderen wollen nicht. Bis ich draufkam, wenn man die Leute fragt, sind sie bereit“, so Schrems. Man müsse es jedoch jedem anschaffen, freiwillig tue niemand was, ärgert sich die Peuerbacherin ein wenig. „Die Leute sehen heutzutage die Arbeit dahinter nicht.“
Schrems wünscht sich mehr Leute im Ehrenamt
Die Peuerbacherin wünscht sich jedoch, „dass sich mehr Leute ehrenamtlich engagieren. Leider wird es immer schwerer, Menschen dafür zu finden“, erklärt Christine Schrems. Den Grund dafür kennt sie: „Die Leute wollen sich nicht binden und zum Beispiel jede Woche in die Probe kommen. Ich habe schon oft erlebt, dass es daran scheitert“, schildert die Peuerbacherin das Problem.
Leidenschaftliche Gärtnerin
In ihrer Freizeit kümmert sich die 69-Jährige leidenschaftlich gerne um ihren Garten, der ein blühendes Paradies ist – auf mindestens 300 Quadratmetern stehen nur Blumen. Die Arbeit mit den Pflanzen genießt sie sehr. „Es ist einfach so schön, wenn alles blüht“, sagt Christine Schrems.
Faszination Singen
Kraft tankt sie auch beim Singen. Denn: „Singen ist gut für die Psyche, da kommt man runter. Zudem hat man Erfolgserlebnisse, das gibt Energie“, erklärt Christine Schrems. Am Singen, das sie als Steckenpferd ihrer ehrenamtlichen Arbeit sieht, fasziniert Schrems zudem, dass man danach viel ausgeglichener ist. Entspannen kann sie auch beim Lesen – neben Krimis liest sie auch Biografien. Aufgrund des straffen Terminkalenders findet sie dafür aber nicht immer Zeit. „Man braucht schon eine Ruhe dafür“, betont sie.
Goldene Hochzeit
Christine Schrems beschreibt sich selbst als sehr verlässlich und kommunikativ. Dies schätze auch ihr Mann, mit dem die 69-Jährige zuletzt die Goldene Hochzeit (50 Jahre) feierte. Gemeinsam hat das Ehepaar zwei Kinder – einen Sohn und eine Tochter.
Mit 45 Jahren noch den Führerschein gemacht
Beruflich war Christine Schrems bei der Post tätig. Für ihre Arbeit benötigte sie einen Auto-Führerschein, den sie allerdings nicht hatte. So absolvierte sie diesen im Alter mit 45 Jahren. Nach der Zeit bei den Kindern zuhause sei ihr langweilig gewesen – sie wollte arbeiten und rutschte durch Zufall bei der Post rein, wo sie zur Postenleiterin aufstieg.
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