Friedlicher Protestmarsch gegen mögliche Baurestmassendeponie
WEIBERN/AISTERSHEIM. Eine mögliche Baurestmassendeponie und Recyclinganlage macht den Bürgern von Weibern und Aistersheim große Sorgen.

Auf Landwirtschaftlichen Grundstücken in der Ortschaft Lasselau in Weibern (an der Grenze zu Aistersheim) könnte eine Baurestmassendeponie und eine Recyclinganlage errichtet werden. Es gab eine diesbezügliche Anfrage (noch keinen Antrag) an das Land und es wurden bereits Probebohrungen gemacht. Die Ergebnisse daraus liegen allerdings noch nicht vor.
Gegen das Projekt der Firma Swietelsky formiert sich aber schon Widerstand. Es hat sich eine Bürgerinitiative gebildet. „Wir wollen das friedlich lösen. Betreiber und Grundeigentümer sollen erkennen, dass eine Deponie an diesem Ort nicht geeignet ist“, sagt eine Sprecherin.
Bisher wurden rund 2.000 Unterschriften gegen das Projekt gesammelt. Nun gab es sogar einen Protestmarsch, an dem etwa 300 Personen teilgenommen haben. Alles sei sehr friedlich abgelaufen, man hätte eine Heilige Messe zum Thema Schöpfung gefeiert, es waren Kinder dabei, es gab Ansprachen und ein Picknick, erzählt die Sprecherin. Gut 300 Personen seien gekommen. Dass alles friedlich und informativ abgelaufen ist, bestätigen die Bürgermeister Manfred Roitinger aus Weibern und Johann Stockinger aus Aistersheim, die dabei waren.
Umweltschäden befürchtet
Sorgen machen sich die Bürger um die Natur und ihre Lebensqualität. Besonders ist es der LKW-Verkehr, der eine enorme Belastung für die Menschen in den Gemeinden sein würde.
Außerdem sind es die möglichen Schäden für das Grundwasser und eine Lärm- und Staubbelastung, die gefürchtet werden. Viele landwirtschaftlich genutzte Flächen sind in der Nähe, auch eine Bio-Landwirtschaft. Der Staub könnte in die Ackerfrüchte kommen, sagt Weiberns Bürgermeister Roitinger.
Er kritisiert an dem Projekt auch, dass man als Gemeinde (obwohl für die Raumordnung zuständig) kaum Mitspracherecht hat, da das Projekt nach dem Abfallwirtschaftsgesetz zu behandeln ist, und daher das Land zuständig ist.
In Sorge ist auch Bürgermeister Stockinger aus dem angrenzenden Aistersheim ob der Lebensqualität im Ort. Aistersheim sei vom Verkehr ohnehin schon sehr belastet, eine Messung hätte 4.500 Fahrten pro Tag durch das Ortszentrum ergeben. Mehr Verkehr wäre dem Ort nicht zumutbar. „Ich muss die Sorgen der Menschen in meinem Ort ernst nehmen“, sagt Stockinger. Auch für ihn wäre das Projekt ein nicht gerechtfertigter Eingriff in die Natur.
Jetzt wartet man auf die Ergebnisse der Probebohrungen, dann wird die Bürgerinitiative sich weitere Schritte überlegen. Beiden Bürgermeistern wurde von der Betreiberfirma Swietelsky versprochen, sie zu informieren, sobald die Ergebnisse vorliegen.
Auf www.zukunftweibern.at hat die Bürgerinitiative ihre Anliegen zusammengefasst.
Der Grundstücksbesitzer konnte bis zum Redaktionsschluss keine Stellungnahme abgeben.
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