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Pöttinger Betrieb als Beispiel für nachhaltige Fischproduktion im Land

Gertrude Paltinger, BSc, 05.11.2024 11:30

OÖ/PÖTTING. Die Vermarktung von Fisch hat in Oberösterreich enormes Potential. Zusätzliche fünf Millionen Euro sollen die heimische Fischproduktion in den nächsten Jahren ankurbeln. Ein gutes Beispiel wie eine Fischproduktion aussehen kann, liefert Christoph Rott vom Betrieb Hoffisch in Pötting.

In Pötting wird heimischer Fisch produziert. (Foto: Robert Maybach)
  1 / 2   In Pötting wird heimischer Fisch produziert. (Foto: Robert Maybach)

Die Konferenz der Landesagrarreferenten, deren Vorsitz Oberösterreichs Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger führt, hat zusätzliche fünf Millionen Euro für die heimische Fischproduktion beschlossen. Die Mittel dafür kommen aus dem Europäischen Meeres-, Fischerei- und Aquakulturfonds (EMFAF).

„Wir können dadurch wesentlich zur Steigerung der regionalen Eigenversorgung mit gesunden, nachhaltigen Fischprodukten beitragen. Mit einem Selbstversorgungsgrad von zirka acht Prozent gibt es hier noch viel Potential, das unsere landwirtschaftlichen Betriebe nützen können. Ein Best-Practice-Beispiel wie so etwas aussehen kann, liefert Christoph Rott vom Betrieb Hoffisch. Es ist eines unserer Leuchtturmprojekte zum Thema Kreislaufwirtschaft, das ich unter dem Motto „Gutes kommt zurück“ vorantreiben möchte“, sagt Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger 

Neben Fördermaßnahmen aus dem EMFAF werden durch Landesförderungen weitere finanzielle Anreize für bäuerliche Fischproduktion geboten. Die drei Fördertöpfe zielen vor allem auf Fischproduktion in der klassischen Teichwirtschaft ab und gliedern sich in die allgemeine Fischereiförderung, Präventionsmaßnahmen zur Abwehr fischfressender Prädatoren sowie die Förderung bäuerlicher Fischproduktion.

Hoffisch in Pötting

Der Betrieb von Christoph Rott in Pötting, wo Welse gezüchtet werden, setzt auf eine geschlossene Kreislaufanlage, in der Wasser durch ein Filtersystem gereinigt und mehrfach genutzt wird – der Frischwasserverbrauch wird so auf ein Minimum reduziert.

Die benötigte Wärme für die konstanten 28 Grad wird durch Biomasse aus regionalen Hackschnitzeln gewonnen. Künftig sollen eine PV-Anlage und Elektromobilität den Betrieb noch energieeffizienter gestalten.

Fisch hat Potential

Fisch zählt nicht nur zu den gesündesten Lebensmitteln, sondern auch zu den vielseitigsten: ob paniert, gedünstet, in Sauce, gebraten, geräuchert oder gegrillt – Fisch ist ein wahrer Allrounder. Besonders wertvoll wird er jedoch, wenn er aus Oberösterreich stammt. Mit rund 60 Fischzuchtbetrieben, die überwiegend kleinstrukturiert und bäuerlich geführt werden, setzt das Land ob der Enns auf Qualität vor Quantität.

Der Fischkonsum in Österreich zeigt eine deutliche Aufwärtstendenz: Der jährliche Pro- Kopf-Verbrauch stieg in den letzten zwei Jahrzehnten von fünf auf acht Kilogramm und wird weiterhin zunehmen. Mit dieser positiven Nachfrageentwicklung bietet sich für die heimischen Fischproduzenten eine Chance, die regionale Wertschöpfung zu stärken und eine klimafreundliche Alternative zur importierten Fischware zu schaffen.

Unter www.guteskommtzurück.at ist nachzulesen, wieso Fisch eine Nische mit Zukunft ist, wie er nachhaltig und in größeren Mengen in Oberösterreich produziert werden kann und wie das alles auf nachhaltige Art und Weise möglich ist.


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