Naturtipp: Der Haselstrauch - ein Frühlingsbote
In diesem milden Winter sind die „Haselwürstchen“ jetzt schon in Warteposition. Der Vorfrühling startet mit dem Blühbeginn der Frühlingsknotenblumen, der Haselnuss und endet mit der Blüte der Salweide (Palmkatzerl).
Der Strauch blüht bereits im Februar bis März. Die Winterzeit ist nicht von ungefähr gewählt, denn die Haselnuss verlässt sich nicht auf Insekten als Bestäuber. Ein regelrechtes Feuerwerk an Blütenstaub lassen die Haselbüsche jeden Winter mit dem Wind durch die Luft transportieren. Eine einzige Blüte produziert rund zwei Millionen Pollen. Theoretisch reicht ein einziges Körnchen für die Befruchtung aus. Die Art ist einhäusig, das bedeutet, dass an einem Strauch sowohl männliche als auch weibliche Blüten getrennt voneinander zu finden sind. Die männlichen Blüten (Haselwürstchen) werden schon im Vorjahr gebildet und warten den Winter über auf die passende Gelegenheit, das heißt: erste trockene und nicht zu kalte Tage. Dann strecken sie sich auf gut 10 cm Länge und ab geht`s mit dem Blütenstaub. Die roten weiblichen Blüten sitzen sehr unscheinbar auf dem gesamten Strauch verteilt und warten auf den Blütenstaub.
Frisch vom Strauch schmeckt's am besten
Die schmackhaften Haselnüsse werden je nach Lage im September reif. Erst wenn die Schale hart ist, ist die Nuss reif. Am allerbesten schmecken die Haselnüsse, wenn man sie frisch vom Strauch pflücken und gleich am nächsten Stein aufklopfen kann.
Haselbüsche bieten zahlreichen Vogelarten geschützte Nistplätze und sicheren Unterschlupf zur Brutzeit.
Die vielseitige Nutzbarkeit von Haselholz ist weitgehend in Vergessenheit geraten, seit es alle Arten von Behältern, Körben, Stöcken und Stangen aus Metall und Plastik in den Baumärkten zu kaufen gibt.
Verfasser:
Karl Zimmerhackl, Naturschutzjugend Haslach
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