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Johann Pammer: eine Ikone der Volkskultur und Gründervater des Bauernmöbelmuseums

Mag. Michaela Maurer, 25.04.2019 08:05

HIRSCHBACH. Johann Pammer wurde zur Ikone der Volkskultur gewählt. Der 68-Jährige Heimatforscher ist auch Mitbegründer des Hirschbacher Bauernmöbelmuseums.

Johann Pammer, Heimatforscher und einer der Gründerväter des Bauernmöbelmuseums Foto: Maurer
Johann Pammer, Heimatforscher und einer der Gründerväter des Bauernmöbelmuseums Foto: Maurer

Sein Interesse an der Heimatforschung hat ein Nachbar geweckt. „Er hat mir 1970 von einem Beitrag über den Hof meiner Eltern erzählt. Das hat mich interessiert und ich habe selbst begonnen, eine Hofchronik über mein Elternhaus zu schreiben.“ Mittlerweile hat der Hirschbacher in mehr als 20 Gemeinden Hof- und Familienchroniken erstellt und verschiedene Publikationen verfasst. Sein Wissen über die Heimatforschung hat er sich großteils selbst erlernt. „Mir hat es immer große Freude gemacht, selbst zu forschen, Dinge zusammenzutragen und an den Berichten basteln.“ 

20 Jahre im Landesarchiv als Berater und Betreuer

Nach acht Klassen Volksschule in Schenkenfelden hat er eine Lehre als Installateur gemacht. Seine Liebe zur Heimatforschung brachte ihn 1992 ins Oberösterreichische Landesarchiv, wo er fast 20 Jahre als Betreuer, Referent und Berater tätig war. Der fünffache Vater war auch Landesobmann des Volksbildungswerks und gründete die Akademie der Volkskultur.

Einer der Gründerväter des Bauernmöbelmuseums

Bei der Gründung des Hirschbacher Bauernmöbelmuseums war Pammer gemeinsam mit Josef Gossenreiter und Robert Himmelbauer federführend. „1988 haben wir einen Kultursalon erstmals mit einer Bauernmöbelausstellung gemacht. Die Zusprache war so groß, dass wir gesagt haben, da muss man mehr daraus machen.“ Die Hirschbacher Bauernmöbel sind in der Volkskunde ein Begriff. „Sie gelten als die kleinen Brüder oder Schwestern von den Florianer Möbeln und haben eine eigene Stilrichtung, angepasst an die damalige finanzielle Situation im Mühlviertel.“ Auch gibt es die Legende von den „Hirschbacher Bauernmöbelmalermenscha“, die die Möbel bemalt haben. „Wir haben geforscht und es gab in der Umgebung einige Werkstätten, die am Bau der Möbel beteiligt waren.“

1990 wurde mit dem Aufbau des Museums begonnen, 1992 wurde es offiziell eröffnet. „Es waren von Anfang an viele Leute dabei, die beim Aufbau des Museums geholfen haben“, sagt Pammer. „Eine zeitlang war der Verein Freunde der Hirschbacher Bauernmöbel der größte Verein in der Gemeinde.“ Der Verein zählt auch heute noch zirka 500 Mitglieder. 

Mittlerweile wird jedes Jahr eine Sonderausstellung im Bauernmöbelmuseum gezeigt. „Es ist wichtig immer wieder spannende Ausstellungen zu gestalten. Das Thema der Ausstellung muss die Leute berühren.“ Besonders erfolgreich waren die PEZ-Ausstellung und die Ausstellung der „Weihnachtskrippen aus dem Land der Schwarzen Grafen“. „Die waren besonders gut besucht.“ 

Pammer forscht auch in der Pension weiter

Pammer war auch 25 Jahre lange bei unterschiedlichen Musikkapellen aktiv. „Jetzt ist mir wortwörtlich die Luft ausgegangen. Ich würde noch gerne musizieren, aber ich habe ein Lungenproblem.“ Zu Pammers großen Stärken gehört es auch, Menschen miteinander zu verbinden. Er hat oft an Personen weitervermittelt, die mit ihrem Wissen einander aushelfen konnten.  „Man kann viel von anderen lernen. Aber man muss dazu auch offen für Neues sein“, sagt Pammer. Obwohl er bereits in Pension ist, fährt er zirka einmal in der Woche ins Landesarchiv. Mit der Heimatforschung ist für ihn noch lange nicht Schluss. „Gerade bin ich mit einem Heimatbuch in Vorderweißenbach und einer Familiengeschichte in Leopoldschlag beschäftigt.“ 


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