Schlepperfahrzeug mit 53 Personen in der Linzer Rudolfstraße angehalten (Update 27.8., 16.53 Uhr)
LINZ. In der Linzer Rudolfstraße wurde am Sonntagvormittag bei einer Verkehrskontrolle ein Transporter mit 53 geschleppten Personen angehalten.

Im Zuge einer Verkehrskontrolle wurden die Beamten gegen 9 Uhr auf das Fahrzeug mit ausländischem Kennzeichen aufmerksam. Bei einer Nachschau wurden 53 Personen, darunter auch Kinder, auf der Ladefläche entdeckt. Für deren Versorgung wurde der Samariterbund hinzugezogen. Für den Transport zur Identitätsfeststellung ins Anhaltezentrum musste ein Bus angefordert werden. Nähere Informationen werden von der Polizei im Laufe des Tages bekannt geben.
Update
Bei der Kontrolle saßen vier Männer im Fahrgastraum. Alle Vier stiegen zunächst aus, einer davon flüchtete plötzlich zu Fuß Richtung Donau.
Polizisten nahmen sofort die Verfolgung auf und konnten den Mann im Bereich der Ottensheimer Straße nahe der Donau stoppen und festnehmen. Insgesamt wurden vier Verdächtige, es handelt sich um drei türkische Staatsbürger im Alter von 18, 24 und 28 Jahren sowie einen Mann, dessen Identität erst geklärt werden muss, festgenommen, die derzeit vom Landeskriminalamt zum Vorwurf der Schlepperei einvernommen werden – die Ermittlungen dazu laufen somit noch.
Am Weg nach Deutschland
Im Laderaum des Pritschenwagens konnten von den Beamten insgesamt 53 Personen, darunter auch unmündige Kinder festgestellt werden. Die Personen dürften auf dem Weg nach Deutschland gewesen sein.
Für die aufgegriffenen Personen, die zum Großteil aus der Türkei stammen, wurden sofort Getränke zur Örtlichkeit bestellt und für die medizinische Versorgung der Samariterbund avisiert. Die fremdenpolizeilichen Maßnahmen laufen derzeit auf Hochtouren, zumal sich unter den Geschleppten auch Kleinkinder befinden.
Aufgriffszahlen stark rückläufig
Seit mehreren Monaten verzeichnet das Innenministerium einen massiven Rückgang bei Aufgriffen. Im Sommer 2023 lagen etwa die Aufgriffszahlen mehr als 60 Prozent unter dem Vergleichszeitraum 2022, mit fortlaufender Tendenz. Während in vielen europäischen Staaten eine Zunahmen der Aufgriffe und Asylanträge zu verzeichnen ist, sind die Zahlen in Österreich rückläufig.
Bundeskriminalamt: Schlepperei ist organisierte Kriminalität
Die Hauptroute der derzeit in Richtung Zentraleuropa operierenden Schlepperorganisationen verläuft nach wie vor über Ungarn und Serbien. Hier gibt es bilaterale und multilaterale polizeiliche Maßnahmen gegen diese kriminellen Strukturen. Darüber hinaus spielt auch Rumänien eine zentrale Rolle bei der Bekämpfung der Schleppernetzwerke in Osteuropa.Wenngleich die Aufgriffszahlen in Österreich stark rückläufig sind, ist der Migrationsdruck auf der Balkanroute weiterhin sehr hoch. Dies ist der Nährboden, auf dem die Schleppernetzwerke operieren.
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