Architekturforum OÖ öffnet seine Mobilitäts-Ausstellung "Autokorrektur"
LINZ. Mit Freitag, 22. Mai öffnet das architekturforum oberösterreich (afo) seine schon seit längerem geplante Ausstellung „Autokorrektur“. Dabei wird der Frage nachgegangen, wie Mobilität den Raum, in dem man lebt, beeinflusst. Eintritt frei.

Die afo-Ausstellung findet im Rahmen der afo-Schwerpunktsaison zur Mobilität in Oberösterreich statt. Die Kuratoren sind Stefan Groh, Madlyn Miessgang und René Ziegler.
Die „autogerechte Stadt“ und die damit verbundene jahrzehntelange Ausrichtung des Verkehrs auf das Auto haben in den Städten und Orten zu vielen negativen Auswirkungen geführt. Während am Land Ortskerne immer mehr aussterben, sind Lärm, CO2-Belastung und Stau die täglichen Begleiterscheinungen städtischen Lebens – zumindest bis zur Covid-19-Pandemie. Diesen Zustand kritisch zu hinterfragen und alternative Szenarien kennenzulernen, ist Anspruch der neuen afo-Ausstellung, die nun mit Verzögerung ab Freitag, 22. Mai zugänglich gemacht wird.
Beispiel Linz
Am Beispiel von Linz lässt sich diese Entwicklung gut nachvollziehen. „Aktuelle Planungen“, analysiert Kurator Stefan Groh, „scheinen sich immer noch an Konzepten der Vergangenheit zu orientieren.“ Der Architekt und Autor hat unter anderem in Linz Architektur studiert. „Unsere Best-Pratice-Beispiele zeigen, dass es in anderen Städten bereits ein Umdenken gibt. Gerade in den letzten Jahren wurde die gemischte und kompakte 'Stadt der kurzen Wege' wieder zu einem Ziel zeitgenössischer Stadtentwicklung“, so die Architektin und Kuratorin Madlyn Miessgang
Mobilität in der Krise
Der öffentliche Personennahverkehr kommt in der derzeitigen Krisensituation unter Druck. Zwangsläufig kommen Menschen einander hier so nahe wie kaum irgendwo sonst im öffentlichen Raum. Das daher das Auto als Sieger der Krise hervorgehen könnte, sei zu kurz gedacht, so Rene Ziegler, Stadtplaner und Lektor an der TU Wien. „Natürlich braucht es gerade jetzt den politischen Willen und Aktionen, um veraltete Denkweisen zu überwinden. Die Auswirkungen des Klimawandels und die Tatsache, dass Verkehr und Bauwirtschaft ihn wesentlich mitverursachen, bleiben als Problem bestehen.“
Mögliche Zukunftsszenarien
Die Ausstellung „Autokorrektur“ gibt einen Überblick über die Mobilitätsentwicklung der Städte und zeigt mögliche Zukunftsszenarien, die andernorts bereits umgesetzt wurden. „Autokorrektur“ liefert Anregungen und Beispiele, die in der Ausstellung individuell zum Katalog zusammengestellt und mitgenommen werden können.
„Soft Opening“
Das „Soft Opening“ der Ausstellung findet am Freitag, 22. Mai, 14 Uhr, mit beschränkter Teilnehmerzahl statt. Zu sehen ist die Schau im afo architekturforum oberösterreich (Herbert-Bayer-Platz 1, Linz)bis 16. Oktober, zu folgenden Öffnungszeiten: Mittwoch, Donnerstag und Samstag 14 bis 17 Uhr, Freitag 14 bis 20 Uhr. Der Eintritt ist frei.
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