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80.000 Volkskunde-Objekte ziehen in ihr neues Depot

Karin Seyringer, 24.07.2020 16:00

LINZ. Das Land Oberösterreich hat in seiner Sammlung auch knapp 80.000 Objekte zur Volkskunde und Alltagskultur. Nun beginn die Übersiedlung in das neue Depot der OÖ Landes-Kultur GmbH in der Spinnereistraße in Linz. Damit können nun erstmals alle Objekte an einem Ort vereint werden.

Thekla Weissengruber mit einem Fischerstiefel aus dem Ende des 19. Jahrhunderts. (Foto: Andreas Röbl)
  1 / 4   Thekla Weissengruber mit einem Fischerstiefel aus dem Ende des 19. Jahrhunderts. (Foto: Andreas Röbl)

Schon übersiedelt ist die etwa 10.000 Nummern umfassende Textil- und Kleidersammlung. Sie wird in den nächsten Wochen und Monaten in einem Pilotprojekt einer Generalinventur unterzogen - als Vorbereitung der für Frühjahr 2021 im Marmorschlössl Bad Ischl geplanten Dirndl-Mode-Ausstellung sowie der Neuaufstellung der Trachten-Dauerausstellung im Schlossmuseum. So manche Schätze werden sicherlich zum Vorschein kommen.

Im nächsten Jahr folgen größere Objekte wie Bauernmöbel, Mostpressen und Schlitten.

Umfassende Sammlung seit 1833

Die Sammlung „Volkskunde und Alltagskultur“ fand ihren Anfang mit der Gründung des Oberösterreichischen Musealvereins im Jahr 1833. 1895 kam es zu einer ersten Dauerausstellung in der sogenannten „Bauernwohnung“ des Francisco Carolinums im Souterrain. Kaiser Franz Joseph soll von diesen Räumlichkeiten begeistert gewesen sein. Im Jahr 1939 konnte unter der Leitung von Franz Lipp die eigene Sammlung Volkskunde gegründet werden. Zunächst wurden besonders gut erhaltene Volkskunst-Objekte von Bauernmöbeln bis Trachten, von Gmundner Keramik bis Eisenkunst, aber auch Fotodokumentationen gesammelt. Durch die Ausweitung der Sammlung auf den Bereich der Alltagskultur seit den 2000er Jahren wuchs die Sammlung zur heutigen Größe an. Dazu gehört auch eine kleinere ethnologische Sammlung, eine Fischereisammlung, eine Andachtsbilder-Sammlung, die Mustertrachten-Sammlung, Bildarchive und vieles mehr. Alle Objekte haben einen Bezug zu Oberösterreichs Kulturerbe.

Neues Depot überschritt Kosten um ein Weites

Um das neue Depot in der ehemaligen Spinnerei der Linz Textil in Kleinmünchen gab es im Frühjahr große Aufregung. Statt geplanten Kosten von 1,7 Millionen Euro für den Umbau und die Adaptierung beliefen sich die Kosten auf 4,9 Millionen Euro - Tips hat berichtet.

Das neue Depot versammelt in den nächsten Jahren insgesamt rund zwei Millionen Objekte.


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