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Tag der offenen Tür in der Tabakfabrik: Seltene Einblicke und ein Fotoshooting mit Wau-Effekt

Maya Lauren Matschek, 24.05.2024 17:04

LINZ. Beim Open Day der Tabakfabrik Linz am Freitag, 24. Mai, waren alle Türen offen. 75 Unternehmen gaben einzigartige Einblicke in ihre Arbeit, Projekte und Räumlichkeiten. Interessierte konnten bei Führungen, Workshops und Fachgesprächen einen Blick hinter die Kulissen werfen. Von international tätigen KI-Unternehmen, die ihre Technologien auch in Linz entwickeln, über ein Hunde-Fotoshooting bis hin zu einer 1.700 Werke umfassenden Kunstrampe gab es so einiges zu entdecken.

V. l.: Die zwei Geschäftsführer der Tabakfabrik Markus Eidenberger und Denise Halak und Bürgermeister der Stadt Linz Klaus Luger gaben am Open Day der Tabakfabrik einen Überblick über die verschiedenen Angebote. (Foto: © vog.photo, All Rights Reserved)
V. l.: Die zwei Geschäftsführer der Tabakfabrik Markus Eidenberger und Denise Halak und Bürgermeister der Stadt Linz Klaus Luger gaben am Open Day der Tabakfabrik einen Überblick über die verschiedenen Angebote. (Foto: © vog.photo, All Rights Reserved)

Das einstige Industriegebäude zur Zigarettenproduktion in Linz ist heute fast 100 Jahre alt und denkmalgeschützt. Jetzt versteht sich die Tabakfabrik als Zentrum für Kreativität, Innovation und Digitalisierung, auf 42.000 Quadratmetern bietet sie Raum für mehr als 250 Organisationen und Unternehmen. Am Open Day öffneten 75 Firmen ihre Türen für Interessierte.

Kamera-Warnsysteme für Schiffe weltweit

Bis zur letzten Sekunde stießen noch mehr Unternehmen aus der Tabakfabrik-Community mit ihren Programmpunkten zum Open Day der Tabakfabrik dazu. Eines davon war SEA.AI. Das Unternehmen mit derzeit rund 64 Mitarbeitern hat neben ihrem Hauptsitz in Lissabon (Portugal) und Niederlassungen in Brest (Frankreich), Miami (USA) und Wien, nun auch einen Standort in der Linzer Tabakfabrik. SEA.AI ist spezialisiert auf die Entwicklung von KI-gestützten Warntechnologien, konkret Kameras für Segel- und Motorschiffe aber auch Yachten und Rennboote. Diese warnen die Crew von Schiffen frühzeitig vor schwimmenden Gefahren auf See und beugt so Kollisionen vor. Mit thermischen und optischen Kameras, die sich um die eigene Achse drehen können, werden Objekte im Wasser erkannt, die von herkömmlichen Systemen wie Radar oder AIS (Automatisches-Identifikations-System) nur schwer erfasst werden können.

Auch für Kreuzfahrtschiffe gehen gerade SEA.AI-Kameras in Serie: „Bei jenen Kameras für Kreuzfahrtschiffe, beispielsweise Royal Caribbean Cruises, sind eher die Modelle gefragt, die hinten über das Heck filmen, um im schlimmsten Fall einen 'Mann über Bord' rechtzeitig erkennen zu können“, erklärt Marcus Warrelmann, CEO von SEA-AI.

Show-Cooking und Hunde-Shooting

Ein weiteres Highlight des Tages war das Show-Cooking der ms.foto.group. In dem Fotostudio in der Tabakfabrik Linz entsteht Werbefotografie und Produktfotografie in den Bereichen Food, Fashion und People, Still Life und vieles mehr. Seit 20 Jahren Kooperationspartner: Hofer KG. Die Handelskette profitiert von in außergewöhnlich in Szene gesetzten Produktfotos, die das Lebensmittelgeschäft für ihre Werbeprospekte verwendet. Für das Show-Cooking wurden unter anderem „Fungi Pads“ - eine vegetarische Fleischalternative auf Pilzbasis - verwendet.

Gleich mehrere Fotoshootings konnten am Freitag im Studio der ms.foto.group live mitverfolgt werden: Das Kochen und Anrichten der Speisen, vier Hunde die bald in Werbekatalogen wiederzufinden sein werden und im sonnigen Außenbereich das Shooting einer jungen Frau in sommerlichen Outfit. „Werden Models gebraucht, dann arbeiten wir mit der Agentur people2people zusammen“, so ms.foto.group-Geschäftsführerin Sabine Eggertsberger.

1.700 Gemälde, Grafiken und Skulpturen

Regen Anlaufs erfreute sich auch heuer wieder die Kunstrampe der Oberösterreichischen Erste Bank und Sparkasse: Insgesamt 1.700 Stücke warten in den Räumlichkeiten im Haus Casablanca darauf, inventarisiert zu werden - mit QR-Code, wie es die moderne Zeit nun eben verlangt. Überwiegend seien es Gemälde und Grafiken, „für Skulpturen und Bildhauereien ist Oberösterreich nicht besonders populär“, so Kunsthistorikerin Maximiliane Buchner vom Sammlungsmanagement Kunstsammlung der Sparkasse OÖ, und: „Zumindest einige Einzelne konnten wir ergattern.“ Dafür geht Buchner ins offene Gespräch mit Kunstschaffenden aus der Kunst-Uni in Linz, aber auch bei diversen anderen Veranstaltungen und Rundgängen. Bei der Auswahl der Werke sind ihr zwei Aspekte besonders wichtig: „Die Qualität steht ganz oben. Knapp gefolgt von dem Zeitgenössischem.“

Zu kommenden Projekten verrät die Kunsthistorikerin nur so viel: „Aktuell haben wir eine Praktikantin von der Linzer Kunst-Uni bei uns angestellt.“ Die bereichere das Unternehmen vor allem durch ihre ideenreichen Inputs und modernen Ideen.

Vielfältige und attraktive Ausstellungsräume

Die Tabakfabrik ist ein wichtiger Knotenpunkt der Linzer Wirtschafts- und Kreativszene und fördert die Zusammenarbeit von Wirtschaft, Kreativität und Technologie. Das Areal bietet Ateliers, Büros, Co-Working Spaces, Gastronomie und Veranstaltungsräume. Diese Vielfalt macht die Tabakfabrik zu einem attraktiven Ort für Fortbildungen, Workshops, Messen, Konzerte und Ausstellungen. „Wir in der Tabakfabrik glauben daran, dass Menschen und ihre Ideen in der Gemeinschaft größer werden. Ein diverses und interdisziplinäres Umfeld ist der Nährboden für Innovation“, erklärt Tabakfabrik-Geschäftsführerin Denise Halak. „Wir vermieten Räume mit vielfältiger Infrastruktur an einem Ort mit Charakter. Ein urbaner Treffpunkt zum Inspirieren, Denken und Verweilen, der leicht zugänglich und offen für Neues ist“ ergänzt Geschäftsführer Markus Eidenberger.

„Die Tabakfabrik ist ein Ort der Möglichkeiten, bietet Raum, ist Stadtentwicklungsprojekt und urbane Drehscheibe für Kreativität, Innovation, Digitalisierung, Start-ups, Kunst, Kultur, Bildung und Soziales. Die transdisziplinäre Ausrichtung und ihre vielseitige Community machen die Tabakfabrik resilient und flexibel“, schätzt auch Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) das städtische Kulturgut.

Weitere Informationen zu laufenden Ausstellungen und über den Open Day unter tabakfabrik-linz.at

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