Für die Kartenspieler-Szene ist seit 2013 der Magic Laden in Linz eine Anlaufstelle. Für Personen aller Art dient es als Duellplatz, den Meinungsaustausch und Kartenkaufstelle. Jugendjournalist Alexander Rath war vor Ort, um sich das Geschehen anzusehen.

Starre Gesichter und gespannte Nerven, nichts soll dem Gegner einen Vorteil geben. Vorsichtig zückt der linke Spieler eine Karte, ein Zauberspruch. Er schiebt drei Karten vorwärts, spricht „Angriff“. Keiner von beiden Spielern scheint die Kälte im Raum zu spüren, so konzentriert sind sie. Die Miene des Gegenspielers verfinstert sich, im Kopf rattern die Möglichkeiten der Verteidigung durch. Mit einem Seufzer äußert er ein „Gutes Spiel“, beide geben sich die Hand. Das Duell ist vorbei.
Diese Art des Kartenspiels ist eine Faszination für sich, deshalb begebe ich mich in die Höhle des Löwen um es zu verstehen. Der Magic Laden Linz in der Friedrichstraße ist Sammelpunkt der Kartenspielerszene in der Umgebung. Manuel und Stefan sind seit November 2013 Besitzer des Ladens, der sich vorher in der Dinghoferstraße befunden hat. Auf die Frage wie viele Leute bei den Turnieren teilnehmen erwidert Manuel „Im Durchschnitt sind es hundert in der Woche. Wenn eine neue Edition für ein Spiel herauskommt können es bis zu 300 werden.“ Neben ihren Klassikern „Magic: The Gathering“ und „Yu-Gi-Oh“ verkaufen sie noch seit kurzem „Force of Will“ und „Warhammer“. Von Starterpacks über Zubehör bis hin zu individuellen Karten, fast alles bekommt man hier für das Genre.
„Die Preise pro Karte variieren stark, von wenigen Cent bis zu 1200 Euro. Die teuerste Karte bewegt sich im Bereich von 11.000 Euro, eine gute Geldanlage“ vertraut mir einer der Spieler an. „Für meinen Kartenstoß, also das Pack, habe ich ungefähr 170 Euro ausgegeben, mein Freund für das seine gut 300 Euro. Das Beste an Magic ist, dass die Karten eher an Wert gewinnen als verlieren, ganz abhängig von den Turnieren und Spielern.“
Im Keller findet das Standard-Turnier für die Magic Spieler statt, sieben Leute finden sich auf den Plätzen ein und bereiten sich auf das erste Duell vor. Spannung steht in den Gesichtern geschrieben, Decks noch einmal durchgesehen. Eins gegen eins auf drei Tischen, der siebte bleibt über als Freilos, hat also Pause, bis die ersten Duelle gespielt werden. In der Zwischenzeit bietet mir der Pausierende an, mit mir eine Runde zu spielen und dadurch das Geschehen etwas zu verstehen. Dafür holt er von den Besitzern zwei Gratis-Starterdecks, wir mischen die Karten und er erklärt die Spielweise. Klarerweise schafft er es, mich zweimal zu besiegen, trotzdem bin ich in der Lage es ihm nicht zu leicht zu machen.
Wechsel, eine kleine Pause für die Spieler bis die nächsten Duelle folgen.
Die Eindrücke der Menschen sind vielfältig, alle sammeln sich aus verschiedenen Berufszweigen und Hintergründen um sich hier zu messen. Sie kennen sich bereits gut, sie fahren in Gruppen zu Turnieren in Österreich und Europa. „Nächstes Jahr ist Ende Mai – Anfang Juni ein Turnier in Amsterdam, da werden wir hinfahren“, erfahre ich durch einen weiteren Spieler. Durch Freunde ist durch die Bank der größte Grund, warum Spieler mit Magic begonnen haben, einer von ihnen spielt es seit 14 Jahren.
Am Ende des Turniers werden die Ergebnisse ausgewertet und die Sieger bestimmt. Die Preise heute sind Karten-Pakete, sogenannte Booster-Packs, für das Spiel, der Sieger bekommt drei Packs. Ebenfalls wird aus den letzten durch Würfeln ein Gewinner für den Trostpreis bestimmt.
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