Linzer Altstadt wird ab 1. November offiziell zur Waffenverbotszone
LINZ. Immer wieder gibt es gewalttätige Vorfälle, nun ist es fix: Ab 1. November 2019 sind in der Linzer Altstadt Waffen verboten. Die Landespolizeidirektion OÖ hat eine entsprechende Verordnung herausgegeben. Nach dem Hinsenkampplatz in Urfahr ist es die zweite Waffenverbotszone in Linz.

„Um gefährlichen Angriffen gegen Leben, Gesundheit oder Eigentum von Menschen vorzubeugen, wird gem. § 36b Abs. 1 SPG, BGBl. Nr. 566/1991 idgF, verordnet, dass dieser Ort mit Waffen oder mit Gegenständen, die geeignet sind und den Umständen nach dazu dienen, Gewalt gegen Menschen oder Sachen auszuüben, nicht betreten werden darf.“ So in der offiziellen Verordnung, die veröffentlicht wurde.
Sie gilt rund um die Uhr, vorerst für drei Monate.
Genaue Kontrollen erlaubt
Das Waffenverbot in der Linzer Altstadt wie auch im Hinsenkampplatz in Urfahr bedeutet, dass die Polizei genau kontrollieren, Kleidung und Fahrzeuge durchsuchen darf, wenn ein dringender Verdacht besteht, dass das Waffenverbotsgesetz nichtt eingehalten wird. Hat jemand Waffen dabei, kann die Polizei diese abnehmen. Strafen von 500 Euro - im Wiederholungsfall bis zu 2.300 Euro sind fällig.
„Bei Bedarf ausweiten“
„Mit der Einrichtung der Waffenverbotszone wird ein wichtiger Schritt hin zu mehr Sicherheit gegangen“, so der Linzer Sicherheitsstadtrat Michael Raml. „Es ist erfreulich, dass die Polizei endlich die notwendige Rechtsgrundlage bekommen hat, verdächtige Menschen auf Waffen zu durchsuchen. Durch das Waffenverbot erwarte ich mir eine klare Verbesserung der dortigen Sicherheitssituation.“ Sollte Bedarf bestehen, nehme Raml Landespolizeidirektor Andreas Pilsl beim Wort und erwarte sich, dass weitere Hotspots wie etwa der Linzer Hauptbahnhof ebenso schnell waffenfrei würden.
„Mehr Polizei nötig“
Nichts von Zurufen aus der Politik hält Bürgermeister Klaus Luger. „Die Polizei weiß selber am besten, welche Rahmenbedingungen sie braucht“, sollte die Polizei weitere Verbotszonen für sinnvoll erachten, werde er dies mittragen, so Luger. Luger weist erneut auf den Personalmangel bei der Linzer Polizei hin. „Die Dienstpostenpläne in den Polizeiinspektionen sind nur auf dem Papier erfüllt, in der Praxis fehlt es an rund 150 Mitarbeitern. Eine neue Bundesregierung hat dringenden Verbesserungsbedarf“, so Luger.
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