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Coronakrise: Enorme Verbesserung der Luftqualität im Zentralraum

Anna Stadler, 21.07.2020 15:16

GROSSRAUM LINZ. . Seit Jahren gibt es im oö. Zentralraum rund um Linz Grenzwertüberschreitungen bei Luftschadstoffen. In der Coronakrise trat dieses Problem erstmals nicht auf.

Landesrat Kaineder fordert den verstärkten Ausbau der Öffis. (Foto: Land OÖ/Dedl)
Landesrat Kaineder fordert den verstärkten Ausbau der Öffis. (Foto: Land OÖ/Dedl)

„Wahrscheinlich eine der wenigen positiven Auswirkungen der Coronakrise ist die Verbesserung der Luftqualität im Zentralraum“, so Umweltlandesrat Stefan Kaineder. Die Hauptbelastung durch Stickstoffoxid entsteht durch Straßenverkehr. An der Messstelle Römerberg zum Beispiel sind 82 Prozent der NOx-Belastung darauf zurückzuführen. Dieser war während der Coronakrise massiv reduziert. Das wirkte sich aus: „Wir haben in den letzten Monaten eine massive Verbesserung gemessen“, so Kaineder.

Römerberg: EU Luftqualitätsrichtline erstmals unterschritten

Lag im Jänner die Stickoxidbelastung bei der Messstelle Römerberg 41,6 Mikrogramm pro Kubikmeter und im Februar bei 38,6 lag sie im März nur mehr bei 29,7 Mikrogramm, im April gar nur mehr bei 28,7. Auch die Monate Mai und Juni liegen auf dem gleichen Niveau wie März und April. Im Jahr 2020 wird an der Messstelle Linz-Römerberg der Grenzwert der EU Luftqualitätsrichtlinie von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter als Jahresmittelwert erstmals unterschritten werden. Derzeit ist zu erwarten, dass der Jahresmittelwert für 2020 unter 38 Mikrogramm liegen wird. Ähnlich sieht die Lage bei der Messstelle Enns-Kristein aus.

Enns-Kristein erstmals unter 35 Mikrogramm

Im Jänner lag die Stickoxidbelastung bei der Messstelle Enns-Kristein bei 40,9 Mikrogramm pro Kubikmeter und im Februar bei 37,2. Im März lag sie nur mehr bei 28,1 Mikrogramm, im April gar nur mehr bei 24,6. Auch die Monate Mai und Juni liegen auf dem gleichen Niveau wie März und April. Im Jahr 2020 ist daher zu erwarten dass der der Grenzwert (inklusive Toleranzmarge) des Immissionsschutzgesetz – Luft (IG-L) von 35 Mikrogramm pro Kubikmeter als Jahresmittelwert erstmals unterschritten werden. Zudem wird es das dritte Jahr in Folge in dem der Grenzwert der EU Luftqualitätsrichtlinie von 40 Mikrogramm unterschritten werden wird.

Weniger oft „Luft-100er“

Die Daten über die Schaltdauer (Anzahl an Stunden pro Tag) der Verkehrsbeeinflussungsanlage zeigen deutlich, welche Auswirkungen der Lockdown auf die Schaltdauer zur Geschwindigkeitsbeschränkung auf der A1 zwischen Enns und Linz hatte. „Da haben wir massiv reduzierte Schaltungen“, erklärt Kaineder hinsichtlich der Häufigkeit des „Luft-100er“.

Politik gefordert

„Es liegt an der Politik, die Rahmenbedingungen so zu verändern, dass das dauerhaft so bleibt“, fordert Kaineder. „Die Gewichtung der Investitionen der öffentlichen Hand muss sich verschieben.“ Auch fordert der Umweltlandesrat einen Ausbau der Radwege: „Die Absatzzahlen für Fahrräder steigern sich massiv. Die Menschen kaufen Fahrräder. Die Politik muss dieser Entwicklung Rechnung tragen.“


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