Öffnungen in allen Bereichen ab Mitte Mai in Aussicht gestellt - Detailplan nächste Woche
WIEN/OÖ/NÖ. Mitte Mai soll in allen Bereichen geöffnet werden. Das ergab der Covid-Gipfel von Bundesregierung mit Experten, Opposition und Landeshauptleuten am Freitag. Ein genaues Datum wollte Bundeskanzler Sebastian Kurz noch nicht nennen, er verweist auf die Öffnungs-Kommission, die das Detailkonzept mit konkretem Datum und Regeln Ende nächster Woche vorlegen werde.

„Wir hatten heute sehr zügige und harmonische Beratungen mit den Bundesländern, zurecht von einem Gefühl des Optimismus geprägt, denn wir haben solide und positive Entwicklungen in Österreich“, so Kurz zu Beginn der Pressekonferenz.
Mit der vorgezogenen Lieferung der BioNTech/Pfizer-Impfdosen habe man einen Turbo, schneller zur Normalität zurückzukehren. 100.000 Dosen kommen im April, 300.000 im Mai, 600.000 im Juni. Das Bundesland Oberösterreich erhält rund 160.000 Dosen, Niederösterreich 180.000 Dosen.
Impfungen für Polizisten
„Das bedeutet, dass wir neben den über 65-Jährigen die Impfungen bei der Polizei und den Lehrern abschließen können, diese werden bis Ende April geimpft sein“, so Kurz. Bei den über 65-Jährigen seien mittlerweile über 50 Prozent geimpft. Die Impfung schreite nicht nur voran, sie wirke auch. Das sehe man im Bezirk Schwaz – wo in einem wissenschaftlichen Projekt durchgeimpft wurde – die Inzidenz sei auf rund 60 gefallen innerhalb wenigen Wochen.
Öffnung aller Bereiche aus heutiger Sicht Mitte Mai
Ein Lockdown in ganz Österreich sei nicht nötig gewesen, das regionalisierte Vorgehen habe sich als richtig herausgestellt, so Kurz. Auch bei den intensivmedizinischen Kapazitäten sei eine „gewisse Entspannung“ prognostiziert, ergänzt Vizekanzler Werner Kogler.
Am Donnerstag hat die Öffnungs-Kommission erstmals getagt, diese hat sich darauf verständigt, dass in allen Bereichen – Kultur, Sport, Gastro und Tourismus – im Mai gleichzeitig Öffnungsschritte gesetzt werden sollen. Damit einhergehen FFP2-Maske, Eintrittstests, Regelungen bei Anzahl der Personen und Quadratmeterzahl. Der „Grüne Pass“ für Geimpfte, Getestete und Genesene werde dafür wichtig sein. „Wenn wir gleichzeitig alle Bereiche öffnen wollen, sind Schutzmaßnahmen in allen Bereichen nötig. Das betrifft Höchstzahlen, Quadratmeterzahlen, wir wollen beim Konzept des Reintestens bleiben, das Modell Vorarlberg hat gezeigt, welche Möglichkeiten es bei den Tests gibt“, so Kogler.
Nächste Woche werde die Kommission einen Detailplan mit Öffnungsdatum und Regeln für alle Branchen ausarbeiten und Ende der Woche vorlegen.
„Perspektive ohne Basis sinnlos“
Er verstehe jeden, der eine Perspektive brauche, „ich bitte aber auch um Verständnis, dass eine Perspektive ohne eine Basis zu erarbeiten sinnlos ist. Es kann sich niemand etwas davon kaufen, wenn die Perspektive gewürfelt wird. Wir kennen jetzt unsere Impfstatistik, wissen, wo wir beim Impfen Mitte Mai stehen werden. Wir können jetzt ablesen, was das für Effekte auf die Intensivstationen haben wird.“ Der Öffnungsplan müsse zudem breit mitgetragen werden, unter Einbindung der Branchenvertreter, Sozialpartner und Länder. „Es wird Ende nächster Woche ein Konzept geben, mit einem klaren Datum, das wird aus heutiger Sicht Mitte Mai sein.“
Wagner: „Nicht übermütig werden“
„Wir sind im Vergleich zu vor zwei Wochen entspannter, weil die Situation sich entspannt hat. Mittlerweile haben wir in fast ganz Österreich deutlich fallende Infektionszahlen“, so Expertenvertreter Oswlad Wagner, Vizerektor der MedUni-Wien. Dennoch verweist er auf eine Gratwanderung, man dürfe auch trotz greifender Impfungen nicht übermütig werden.“
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