Verfassungsschutz ermittelt nach Fake-Warnhinweisen am Linzer Hauptbahnhof
LINZ. Am Wochenende sorgten offiziell aussehende Aushänge am Linzer Hauptbahnhof für Aufregung: Sie forderten Frauen auf den Hauptbahnhof alleine zu meiden, züchtige Kleidung und Kopftuch zu tragen. Weder die ÖBB noch die Polizei haben die Hinweisschilder aufgehängt.

„Aufgrund gehäufter Überfälle können wir ihre Sicherheit nicht mehr gewährleisten. Wir bitten daher insbesondere Frauen...“ - so beginnt ein Hinweis, der am Wochenende im Linzer Hauptbahnhof ausgehängt war. Im Weiteren wurden Frauen auf den laminierten A4-Zetteln, die in den Farben und im Stil der ÖBB gehalten waren, „freizügige Kleidung zu vermeiden und Kopfbedeckung zu tragen“ sowie Abstand zu Gruppen von jungen Männern zu halten. Damit wird auf eine mutmaßliche Vergewaltigung angespielt, die erst kürzlich nahe des Hauptbahnhofs passierte. Die offiziell anmutenden Hinweise wurden jedoch weder von ÖBB noch von der Polizei ausgehängt.
Videos werden ausgewertet
„Die Aushänge stammen nicht von den ÖBB und wurden von unserem Sicherheitsdienst umgehend entfernt“, sagt eine Sprecherin der ÖBB. „Wir arbeiten eng mit der Polizei zusammen, die am Bahnhof Linz – direkt vor Ort - Präsenz zeigt. Wir haben Videomaterial an die Polizei zur Auswertung übergeben.“ Vonseiten der Polizei bestätigt man die Zusammenarbeit. Die Videos werden ausgewertet. Das Landesamt für Verfassungsschutz ermittelt wegen Verdachts auf Verhetzung.
Sicherheitsmaßnahmen verstärkt
Die ÖBB hat haben zudem ihre Sicherheits-Maßnahmen verstärkt. Die Security der ÖBB ist 24/7 am Bahnhof Linz im Einsatz. Gemeinsam werden mit der Polizei Streifen durchgeführt und es gibt Schwerpunktaktionen. „Wir haben am Gelände modernste Technologie im Einsatz: unsere Security trägt Bodycams, es gibt Videoüberwachung am Gelände sowie Notrufeinrichtungen.“
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