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Ermittlungen im Fall Christa P. abgeschlossen

Anna Fessler, 21.10.2024 12:23

LINZ. Die 54-jährige Linzerin Christa P. wurde von einem Bekannten in einem Maisfeld vergraben. Die Staatsanwaltschaft hat das Ermittlungsverfahren abgeschlossen, dem Mann wird Störung der Totenruhe und das Imstichlassen eines Verletzen vorgeworfen.

Die Leiche der Linzerin Christa P. wurde in einem Feld in Ebelsberg vergraben. Die Staatsanwaltschaft Linz hat das Ermittlungsverfahren nun abgeschlossen. (Foto: Volker Weihbold)
Die Leiche der Linzerin Christa P. wurde in einem Feld in Ebelsberg vergraben. Die Staatsanwaltschaft Linz hat das Ermittlungsverfahren nun abgeschlossen. (Foto: Volker Weihbold)

Christa P. aus Linz verschwand in der Nacht auf den 14. Oktober 2023. Am darauffolgenden Tag hätte sie ihre neue Wohnung beziehen sollen, erschien aber nie. Monatelang suchten ihre Angehörigen verzweifelt nach ihr, am 18. Juni 2024 wurde ihre Leiche vergraben in einem Feld in Ebelsberg gefunden.

Was über den Fall bekannt ist

Christa P. feierte in der Nacht auf den 14. Oktober in einem Lokal im Franckviertel, später traf sie sich mit ihrem 43-jährigen Bekannten Michael F. (Name geändert) und fuhr kurz nach Mitternacht mit ihm in seine Wohnung in Ebelsberg. Dieser Bekannte behauptete zuerst gegenüber der Polizei, dass Christa P. seine Wohnung am 14. Oktober wieder verlassen habe. Monate später vertraute sich Michael F. Bekannten an, wovon auch die Polizei erfuhr. Laut seinen Angaben habe er gemeinsam mit Christa P. in der Wohnung Alkohol getrunken, sie habe dann im weiteren Verlauf des Abends gesundheitliche Probleme bekommen. Dadurch sei er in Panik geraten – wie die OÖN berichten, soll Michael F. vier Mal in dieser Nacht einen Freund angerufen haben, der ihm riet, die Rettung zu rufen. Das tat der 43-jährige offenbar nicht, Christa P. verstarb. Dann soll Michael F. die Verstorbene aus seiner Wohnung bis zu einem Feld in der Nähe getragen haben und sie dort vergraben haben. Er war es auch, der die Polizei zu dem Ort führte, an dem der Leichnam von Christa P. schließlich gefunden wurde.

Die Anklagebehörde geht davon aus, dass Christa P. und Michael F. gemeinsam Alkohol und intravenös Substitol konsumiert haben. Im Körper der Toten wurde eine hohe Dosis an Morphinen gefunden, die zu einer tödlichen Atemlähmung führten. Hinweise auf Gewalteinwirkung wurden keine gefunden. Vorgeworfen wird Michael F., für den die Unschuldsvermutung gilt, daher das Imstichlassen eines Verletzen – „Er hat beim ersten Anzeichen der gesundheitlichen Probleme keine Rettung verständigt“, sagt Staatsanwältin Ulrike Breiteneder. Weiters wird dem Mann Störung der Totenruhe vorgeworfen, weil er den Leichnam den berechtigten Angehörigen vorenthalten habe.

Ein Gerichtstermin ist derzeit noch nicht fixiert.


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