Eva-Maria Rosenthaler: "Du bist frei und der Chef auf der Motocross"
LINZ. Eva-Maria Rosenthaler (23) fährt leidenschaftlich gerne Motocross und genießt dabei die Freiheit. Dass es in Österreich keine Staatsmeisterschaft für Frauen gibt, ärgert die Linzerin zwar, hält sie aber nicht davon ab, gezielt zu trainieren.

Eva-Maria Rosenthaler und ihr Bruder sind sechs Jahre auseinander. Zweiterer, heute im Straßenrennsport unterwegs, bekam zum Geburtstag eine kleine Motocross. Das Gefährt begeisterte Schwester Eva-Maria so sehr, dass auch sie ein Bike wollte – und alles begann.
„Es hat gleich voll Spaß gemacht“
Fußballspielen und Kunstturnen wurden nach und nach uninteressant im Vergleich zur Fahrt auf den zwei Rädern. „Mit 17 Jahren wollte ich dann regelmäßig fahren und so habe ich die vergangenen Jahre intensiv dem Motorsport gewidmet“, erzählt Rosenthaler, die 2019 ihr erstes Rennen fuhr: „Es hat gleich voll Spaß gemacht.“ Am Motocrossfahren fasziniert die 23-Jährige vor allem die Freiheit: „Du bist frei und der Chef auf der Motocross.“ Dabei könne sie gut vom Alltag abschalten. Auch das Rundherum mit dem Besichtigen der Strecken gefällt der Biomedizinschen Analytikerin. Ihre Trainingsrunden dreht Eva-Maria auf der Strecke des Motorsportclubs Seitenstetten in der Nähe von Sankt Valentin.
Wunsch nach mehr Frauen-Rennen
Als Frau hat sie es jedoch nicht immer so leicht, passende Rennen für sich zu finden. Denn: „Es gibt keine Staatsmeisterschaft für Frauen. Daher müssen wir nach Tschechien oder Ungarn ausweichen, was jedes Mal vier bis fünf Stunden Anfahrt zu Rennen bedeutet“, so Rosenthaler. Es gebe zwar in Österreich einen Cup mit Damenklasse, aber nur sehr wenige Rennen im Jahr.
Rennen sind bei Eva-Maria seit vergangenem Herbst allerdings in den Hintergrund gerückt, da die Linzerin seither mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hat und sich deshalb im Dezember einer Operation unterziehen musste. „Ich bin froh, dass ich noch fahren kann. Der Wille und die Freude sind noch da“, sagt Rosenthaler.
MX-Kids bieten Fahrmöglichkeit für Kinder
In Oberösterreich gibt übrigens es einen Motocrossverein, dessen Strecke extra für Kinder und Jugendliche geschaffen wurde. Das sind die MX Kids in Ried im Traunkreis. Vereinsobmann Manuel Mehringer betont: „Wir möchten bewusst Kinder fördern und den Fokus darauf setzen, mit wenig Geld Motocross-Trainings zu ermöglichen.“ Der Verein bietet alle zwei Wochen vereinsinterne Trainings an. Die Angst vor Verletzungen möchte Mehringer den Eltern vorab nehmen: „Das Verletzungsrisiko ist geringer als im Fußball, weil man eine Schutzkleidung trägt.“
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden