Informations- und Consultingwirtschaft: Umsatzminus von 70 bis 80 Prozent
OÖ. Nicht so stark im allgemeinen Fokus ist die Informations- und Consultingwirtschaft, doch auch sie hat derzeit mit massiven Umsatzeinbrüchen zu kämpfen.

Die Informations- und Consultingwirtschaft zieht sechs Wochen nach dem Herunterfahren der Wirtschaft eine erste Bilanz. Um durchschnittlich 70 bis 80 Prozent sind die Umsätze in den Unternehmen der Sparte Information und Consulting eingebrochen, berichtet Spartenobmann Christof Schumacher, selbst Inhaber und Geschäftsführer einer Werbeagentur. Völlig weggebrochen quer durch alle Branchen ist das Neukundengeschäft. „Starke Einbrüche erlebten Wirtschaftszweige wie zum Beispiel aus dem Bereich Messebau oder Veranstalter und Eventagenturen, aber auch Ingenieurbüros, die von heute auf morgen auf Null gefallen sind. Hier kommt dazu, dass oft schon Vorleistungen erbracht wurden, auf denen die Betriebe jetzt sitzen bleiben. Zudem gibt es für viele Unternehmen noch keine Perspektiven für eine Öffnung.“
Massive Umatzeinbrüche melden vor allem auch die Unternehmensberatung, die Werbung und Marktkommunikation, die Immobilienbranche und die Druckereien. In der IT sieht es uneinheitlich aus, je nach Tätigkeitsbereich des Unternehmens.
Aufsperren am 1. Mai
„Die Betroffenheit steigt mit jedem Tag“, so Schumacher. „Deshalb haben wir so stark Druck gemacht, dass wir beim Wiederaufsperren als wissensbasierte Dienstleister nicht mit den persönlichen Dienstleistern wie z. B. Heilmasseuren in einen Topf geworfen werden, denn unsere Beratung kann auch oft ohne oder mit sehr reduzierten persönlichem Kontakt funktionieren. Präsidentin Doris Hummer und WKÖ-Präsident Harald Mahrer haben uns dabei stark unterstützt.“
Re-Start: Berater als Begleiter beim Wiederaufbau
„Jetzt geht es darum, die Wirtschaft wieder nach oben zu bringen und ich sehe die Informations- und Consultingwirtschaft hier als wichtigen Begleiter der Unternehmen gefordert. Unser Motto ,Wissen schafft Wirtschaft‘ trifft es hier wirklich auf den Punkt.“ Schumacher appelliert an die Unternehmerinnen und Unternehmer, jetzt nicht alleine am Neustart zu arbeiten, sondern professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen und das Unternehmen neu aufzustellen, von der Werbung bis zur Finanzierung und Versicherung sowie – aus der Sicht von Spartenobmann Schumacher besonders wichtig – bei der künftigen Ausrichtung des Geschäftsmodells. „Das ist eine Lehre, die wir alle aus der Krise ziehen müssen: Dass wir offener und flexibler sein müssen, dass wir unsere Geschäftsmodelle öfter hinterfragen sollen, dass wir die Möglichkeit haben, ausweichen zu können, rasch reagieren zu können. Denn eines ist klar: Irgendwann kommt eine solche oder ähnliche Situation wieder.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden