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Umfrage zeigt realitätsnahes Meinungsbild zur Entwicklung des Industriestandortes OÖ

Online Redaktion, 14.07.2021 14:47

OÖ. Die Ergebnisse einer aktuellen Spectra-Umfrage zeigen ein klares Meinungsbild der oberösterreichischen Bevölkerung zur Entwicklung des Industriestandortes OÖ und zu den Schwerpunkten für die Bewältigung der Krise. Eine florierende Wirtschaft und ein konkurrenzfähiger Standort werden darin als Voraussetzung für das Prosperieren des Landes gesehen, der Weg zur Klimaneutralität brauche Technologieinvestitionen statt neuer Steuern und Verbote.

IV OÖ-Geschäftsführer Joachim Haindl-Grutsch (Foto: IV OÖ/Eric Krügl)
IV OÖ-Geschäftsführer Joachim Haindl-Grutsch (Foto: IV OÖ/Eric Krügl)

Aktuell profitiert das Industrieland OÖ vom starken Aufschwung des Welthandels. Vor diesem Hintergrund geht die aktuelle Legislaturperiode in Oberösterreich zu Ende, am 26. September wird der neue Landtag gewählt.

Wie Oberösterreich aus Sicht der Bevölkerung die Krise bewältigt hat, welche Schwerpunkte jetzt gesetzt werden sollten, um die Folgen der Wirtschaftskrise zu bewältigen, und welche Maßnahmen sinnvoll sind, damit Österreich einen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele leistet, ließ die Industriellenvereinigung Oberösterreich (IV OÖ) im Rahmen einer Spectra-Umfrage repräsentativ erheben.

70 Prozent der Oberösterreicher verfolgen die politische Arbeit der Landesregierung mit großem (24 Prozent) bzw. einem gewissen Interesse (46 Prozent). Davon beurteilen knapp zwei Drittel die Bemühungen der Regierung positiv, unzufrieden sind nur acht Prozent. 90 Prozent der Menschen sind der Meinung, dass Oberösterreich die Krise gleich gut (68 Prozent) oder sogar besser (22 Prozent) als andere Bundesländer gemeistert hat.

Positive Einschätzung des Industriestandortes OÖ

Betrachtet man nicht nur die letzten eineinhalb Jahre seit Ausbruch der Pandemie, sondern die letzten sechs Jahren, so sind 63 Prozent der Meinung, dass Oberösterreich als Wirtschaftsstandort in den letzten Jahren sehr stark (18 Prozent) bzw. stark (45 Prozent) an Bedeutung gewonnen hat. Nur eine Minderheit von fünf Prozent sieht keine positive Entwicklung.

Einen noch besseren Weg hat aus Sicht der Bevölkerung die OÖ. Industrie eingeschlagen, in ihrem Meinungsbild hat sich die Export- und Technologiestärke sehr positiv (19 Prozent) bzw. positiv (47 Prozent) entwickelt. Mit zunehmendem Alter und steigender Bildung fällt das Urteil über das Wachstum unseres Industrielandes noch besser aus. „Das Industriebewusstsein in der OÖ. Bevölkerung ist überdurchschnittlich hoch, den Oberösterreichern ist sehr bewusst, wie der Wohlstand im Land erarbeitet wird“, erklärt dazu Joachim Haindl-Grutsch, Geschäftsführer der IV OÖ.

Schwerpunkte setzen

Die Ankurbelung der Wirtschaft und Schaffung von Arbeitsplätzen sehen 95 Prozent als sehr wichtig oder wichtig an, um die Folgen der Wirtschaftskrise möglichst gut zu bewältigen, sehen damit also eine funktionierende Wirtschaft und einen konkurrenzfähigen Standort als Voraussetzung für die gute Entwicklung. Auf den Plätzen 2 und 3 folgen weiter wachsende Investitionen in Bildung und Forschung sowie das Vorantreiben des Infrastrukturausbaus in den Bereichen Verkehr, Energie und Datenübermittlung.

Nur sehr bedingt sinnvoll werden die Einführung von Vermögenssteuern (Top-Box-Wert: 28 Prozent) und eines bedingungslosen Grundeinkommens (23 Prozent) genannt. Praktisch gar nichts verspricht man sich von einer Verkürzung der Arbeitszeit (9 Prozent) und neuen Steuern zum Abbau der Schulden (3 Prozent). „Auch bei dieser Frage zeigt sich, dass die heimische Bevölkerung eine sehr realistische Einschätzung darüber hat, wie Arbeitsplätze und Wirtschaftswachstum angekurbelt werden können und welche Vorschläge als wenig zukunftsfähig eingestuft werden“, so Haindl-Grutsch.

Klimaneutralität

Eher pessimistisch ist die Bevölkerung beim Vorhaben der Klimaneutralität bis 2040. Nur zwölf Prozent glauben, dass dies erreicht wird in Österreich, 47 Prozent sehen ein „eher nicht“.

Auf die Frage, welche Maßnahmen die heimische Politik setzen soll, um die Klimaziele zu erreichen, zeigt sich eine klare Präferenz: Besonders sinnvoll angesehen werden von drei Viertel bzw. zwei Drittel der Befragent:

  • Die erneuerbare Stromerzeugung sollte in Österreich und international ausgebaut werden
  • Anreize zur Einsparung des Energieverbrauchs und des Rohstoffverbrauchs sollten gesetzt werden
  • neue Technologien in den Sektoren Verkehr, Industrie und Energieversorgung sollten gefördert werden
  • Kurzstreckenflüge sollten eingeschränkt werden

Gut die Hälfte befürwortet Maßnahmen wie

  • Die Forschung auf dem Sektor der Wasserstoff-Technologie sollte massiv gefördert werden
  • Langstreckenflüge sollten verteuert werden

Ausgeschlossen werden von so gut wie allen Befragten Maßnahmen wie ein mittelfristiges Verbot von Benzin- und Dieselfahrzeugen.

„Klimaschutz hat Priorität, muss aber technologie- und effizienzgetrieben erfolgen, nicht jedoch durch einseitige Verbote, Einschränkungen und Regulierungen“, deutet IV OÖ-Geschäftsführer Haindl-Grutsch die Umfrageergebnisse. „Durch Forschung und Technologieentwicklung mit der Schwarmintelligenz der Menschen könnten die Probleme in den nächsten Jahrzehnten gelöst werden“, ist er überzeugt.


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