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Vision eines Masterstudenten: Böhmerwaldbahn vom Linzer Hauptbahnhof bis Schwarzenberg

Martina Gahleitner, 02.08.2022 11:07

LINZ/MÜHLVIERTEL. Schon als Kind hat Leopold Walli, der am Froschberg in Linz lebt, mit der Mühlkreisbahn Ausflüge ins Mühlviertel gemacht. Jetzt, als Student an der Universität Innsbruck, hat er sich intensiv Gedanken darüber gemacht, wie man mit dem Zug bis in den Böhmerwald kommt und dazu eine Masterarbeit verfasst.

  1 / 2   Ein Student der Uni Innsbruck hat sich Gedanken über die Mühlkreisbahn gemacht. (Foto: Schwarzmann)

„Zigtausende Autos überschwemmen täglich in den Stoßzeiten die Stadt. Deshalb habe ich begonnen nachzudenken, ob man durch den Ausbau der Bahn einen Teil des Verkehrs von der Straße auf die Schiene verlagern könnte. Dadurch ließe sich eine große Menge an CO2-Ausstoß verhindern und Linz würde durch weniger Pkw-Verkehr an Lebensqualität gewinnen“, begründet Leopold Walli seine Themenwahl.

Für seine Masterarbeit „Attraktivierung der Mühlkreisbahn“ hat der Linzer ein 83 Kilometer langes Trassenprojekt vom Linzer Hauptbahnhof bis Schwarzenberg im Böhmerwald detailliert ausgearbeitet. Das Konzept sieht eine vollelektrische, energieeffiziente Erschließung vor. Geplant sei ein Vollausbau der Bahn, sodass auch ein Teil des Lkw-Verkehrs auf die Schiene verlagert werden kann, ergänzt Leopold Walli.

Kürzere Fahrzeiten, dichtere Intervalle

„Durch eine teilweise Neutrassierung können kürzere Fahrzeiten und eine dichtere Taktfrequenz gefahren werden“, erläutert er sein Konzept. Bis zum Bahnhof Aigen könnten etwa 25 Minuten eingespart werden. Bis Gerling sind 15 Minuten-Intervalle geplant, bis Aigen halbstündig und bis Schwarzenberg jede Stunde. „Wichtig ist auch, dass entlang der Bahn Nahverkehrsknoten geplant sind, von denen aus Busse und Sammeltaxis die Menschen in die umliegenden  Gemeinden bringen. Pendler sollen so zum Umstieg auf die Bahn motiviert werden.“

Vernetzte Eisenbahnen

Wallis neue „Böhmerwaldbahn“ gliedert sich in drei Abschnitte: die Linzer Verbindungsbahn Linz Hauptbahnhof – Linz Urfahr (die geplante S-Bahn); die bestehende Mühlkreisbahn Linz Urfahr – Aigen-Schlägl; und die Verlängerung Aigen-Schlägl – Ulrichsberg – Schwarzenberg (Dreiländereck). „Mit wenig Aufwand könnte man die Mühlkreisbahn über den Linzer Stadthafen zum Hauptbahnhof verbinden kann. Damit wäre das Obere Mühlviertel an das österreichweite Schienennetz vollständig angeschlossen. Die Verlängerung bis Schwarzenberg ermöglicht zudem eine Vernetzung mit dem deutschen und tschechischen Eisenbahnnetz, sodass das Mühlviertel durch zwei große Eisenbahnringe erschlossen wird“, sagt der Masterstudent für Bauingenieurwissenschaften.

Er rechnet mit Projektgesamtkosten von mindestens 300 bis 400 Millionen Euro. Seine Pläne sind baufertig ausgearbeitet, außerdem entsteht gerade ein 3D Modell der gesamten Bahn mit Video.


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