Mobile Sperre in der Ferihumerstraße wird abgebaut
LINZ. In der Ferihumerstraße in Urfahr wurde von der Stadt Linz im Dezember 2022 eine Sperre für den Autoverkehr errichtet. Der sechsmonatige Testbetrieb ist nun zu Ende, die Bilanz der städtischen Mobilitätsplanung: die Sperre bringe in Summe mehr Nach- als Vorteile. Das Durchfahrverbot für Pkw gilt weiterhin.

Bereits im April 2022 erließ die Stadt Linz ein beidseitiges Durchfahrverbot der Ferihumerstraße, davon ausgenommen waren Anrainer und Radfahrer, dieses bleibt auch weiterhin bestehen. Im Juni 2022 wurde im Linzer Gemeinderat ein Beschluss gefasst, der einen 6-monatigen Testbetrieb einer technischen Sperre an der Kreuzung Ferihumerstraße / Peuerbachstraße vorsah. Ebenfalls vorgesehen war eine Analyse durch die städtische Mobilitätsplanung im Anschluss an den Testbetrieb.
Mobile Sperre, die Zweite
Nach kontroverser Diskussion wurde die Ferihumerstraße am 19. September 2022 für den Autoverkehr gesperrt, nach knapp einer Woche musste die bauliche Maßnahme wieder entfernt werden, Tips berichtete. Mit neuem Konzept startete im Dezember vergangenen Jahres ein zweiter Anlauf.
Nun ist die mobile Sperre Geschichte. Die Mobilitätsplanung der Stadt Linz kam zum Ergebnis, dass unter Berücksichtigung aller Aspekte, vor allem im Hinblick auf Effekte für die Anrainer und die Verkehrssicherheit, dass die Sperre in Summe mehr Nach- als Vorteile bringe.
„Zahlreiche negative Begleiterscheinungen“
„Die Gegebenheiten bei der Kreuzung Ferihumerstraße / Peuerbachstraße führen dazu, dass die angestrebte Durchfahrtssperre leider zahlreiche negative Begleiterscheinungen nach sich zog. Neben vielen Umwegfahrten hat sich auch gezeigt, dass die Sperre sehr häufig über die Peuerbachstraße beim Gymnasium, über einen angrenzenden Privatparkplatz und auch über die Straßenbahnschienen umfahren wurde.“, sagen Bürgermeister Klaus Luger (SP) und Verkehrsreferent Martin Hajart (VP). Nach Ablauf des Testbetriebes wird die Sperre daher wieder aufgehoben und die mobilen Elemente abgebaut.
So einig war sich die Stadtpolitik letztes Jahr nicht, nachdem die mobile Sperre im September wieder aufgehoben werden musste. Die FPÖ und die SPÖ sahen den Verkehrsreferenten Martin Hajart für das Scheitern der Sperre verantwortlich. Bürgermeister Klaus Luger entschied in Folge im Alleingang.
Durchfahrverbot gilt weiterhin
Auch künftig ist das Durchfahren mit dem Pkw in der Ferihumerstraße nicht erlaubt. Da die Polizei nur stichprobenartig die Einhaltung des Verbots kontrollieren kann, fordern Luger und Hajart nun eine rasche Änderung der Straßenverkehrsordnung (StVO), um ein Video-Kontrollsystem zu ermöglichen.
Wien als Vorbild
Die Stadt Wien plant Einfahrtsbeschränkungen in die Wiener City und eine Überwachung mit Videokameras zur Kontrolle. Datenschützer üben bereits im Vorfeld Kritik an der Maßnahme. Der Linzer Bürgermeister und Vizebürgermeister Hajart sehen die Maßnahme als geeignetes Mittel zur Verkehrsberuhigung: „Hier muss der Bundesgesetzgeber schneller tätig werden. Straßen wie die Ferihumerstraße könnten davon maßgeblich profitieren.“
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