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Leistbarer Wohnraum: KPÖ fordert Konzept zur Leerstandserhebung in Linz

Anna Fessler, 31.10.2023 14:00

LINZ. Laut Daten der Statistik Austria ist in Österreich fast jede siebte Wohnung ohne Wohnsitzmeldung. In Linz kommen mit Stichtag 30. Oktober 2021 auf 120.040 gezählte Wohnungen 8,9 Prozent ohne Wohnsitzmeldung. KPÖ-Gemeinderat Michael Roth-Schmida fordert nun via Antrag dazu auf, ein Konzept für eine Leerstandserhebung in Linz zu erarbeiten.

KPÖ-Gemeinderat Michael Roth-Schmida fragt: "Wie viel Leerstand verträgt eine Stadt?" und fordert zur Beantwortung der Frage aussagekräftige Daten über den tatsächlichen Leerstand in Linz ein. (Foto: KPÖ Linz)
KPÖ-Gemeinderat Michael Roth-Schmida fragt: "Wie viel Leerstand verträgt eine Stadt?" und fordert zur Beantwortung der Frage aussagekräftige Daten über den tatsächlichen Leerstand in Linz ein. (Foto: KPÖ Linz)

In Oberösterreich kommen auf insgesamt 771 028 gezählte Wohnungen (laut Daten aus der Gebäude- und Wohnungszählung 2021 der Statistik Austria) 12 Prozent ohne Wohnsitzangabe, in Linz gibt es 10.443 Wohnungen ohne Wohnsitzmeldung. Allerdings können die Gründe, warum eine Wohnung zum Stichtag keine Meldung hatte, vielfältig sein. Die Wohnung könnte gerade zum Verkauf oder zur Vermietung stehen, es kann sich um ein Kleingartenhaus handeln oder die Wohnung könnte bewohnt sein, ohne dass jemand an der Adresse gemeldet ist.

KPÖ fordert aussagekräftige Daten zu leerstehenden Wohnungen und Geschäftsflächen

Gemeinderat Michael Roth-Schmida fordert eine Leerstandserhebung, um aussagekräftige Daten über die tatsächliche Situation zu erhalten. Eine Ursache für Leerstände seien auch spekulative Absichten, so Schmida, die zu einer Verknappung von Wohnraum und damit steigenden Mietpreisen führen würden. Weil in dicht verbauten Gebieten wie Linz der Bodenverbrauch zunehmend eine Rolle spiele, sollte auch die Nutzbarmachung von Leerstand an Bedeutung gewinnen, so der KPÖ-Gemeinderat. In Linz sei es trotz intensiver Bauvorhaben nicht leicht, eine Wohnung zu finden.

Durch Leerstandsdaten sollen künftig Ressourcen geschont werden

In der kommenden Gemeinderatssitzung am 9. November wird die KPÖ-Fraktion daher Planungs- und Liegenschaftsstadtrat Dietmar Prammer (SPÖ) via Antrag dazu auffordern, ein Konzept für eine Leerstandserhebung in Linz zu entwickeln. „Mit einer Leerstandserhebung wäre auch in Linz ein Zeichen gesetzt den kräftigen Mietpreissteigerungen entgegenwirken zu wollen. Mit der Information, wie viel und wo Wohn- und Geschäftsraum leer steht, könnte zukünftig auch der Bodenverbrauch reduziert, Ressourcen geschont und der Abriss von Altbauten verhindert werden“, ist Roth-Schmida überzeugt.

Leerstands-Erhebungen und -Abgaben in anderen Städten und Bundesländern

Als Vorbild nennt er Wien und Dornbirn, in beiden Städten gibt es Projekte zur Nutzung von leerstehendem Wohnraum oder Geschäftslokalen. In der Steiermark können Gemeinden seit Ende 2022 eine Leerstandsabgabe auf unbewohnte Wohnungen einheben, in Tirol ist ein Leerstandsabgabegesetz seit Jänner 2023 in Kraft. Als Beispiele für die Methodik führt Roth-Schmida die Stadt Graz an, wo auf Basis von Stromverbrauchsdaten in zwei Bezirken der Leerstand erhoben wurde oder auch Innsbruck. Dort prüft ein eigenes Referat anhand von Melde- und Gebäudedaten wie viele Wohnungen leer stehen.

Zur Gebäude- und Wohnungszählung der Statistik Austria
Für Daten zu Linz siehe Weiterführende Daten, Gemeindeergebnisse 2021

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