Diskussion um sanierungsbedürftige Seniorenheime in Linz
LINZ. Eine Initiativprüfung des Linzer Kontrollamts hat ergeben, dass die Linzer Seniorenheime, die über 20 Jahre alt sind, nicht mehr den heutigen Standards entsprechen. Nach Bekanntwerden des Prüfberichts kündigte die zuständige Vizebürgermeisterin Karin Hörzing heute (26.06) umfassende Sanierungen, die teilweise bereits in Umsetzung sind, an. Die ÖVP und die FPÖ wollen dennoch im morgigen Gemeinderat einen Investitions- bzw. Sanierungsplan einfordern.

Wie die „Krone“ berichtete, soll ein Kontrollamtsbericht über die Linzer Seniorenheime Missstände aufzeigen, insbesondere Hitze in den Gebäuden und unzureichende Schutzmaßnahmen. Überprüft wurden die Jahre 2019 bis 2022 unter Berücksichtigung vorhandener Daten aus dem Jahr 2023. Wie das Medium jedoch einräumt, merkt das Kontrollamt in seiner Schlussfolgerung an, dass sich in allen Bereichen positive Veränderungen abzeichnen würden.
Stadt Linz investiert 8 Millionen Euro in Sanierungen bis 2026
Die Seniorenzentren Linz GmbH (SZL) betreibt zehn Seniorenheime, seit 2021 seien etwa 15 Millionen Euro in deren Sanierung investiert worden, gibt Vizebürgermeisterin Karin Hörzing (SPÖ) bekannt. Bis 2026 folgen weitere acht Millionen Euro, damit wird unter anderem gegen die Hitzeentwicklung in den Gebäuden vorgegangen. Für moderne Lichtrufsysteme wurden 2,6 Millionen Euro ausgegeben, für neue Pflegebetten eine Million Euro. Auch die Not- und Sicherheitsbeleuchtung sowie die Aufzugsanlagen sind laut Hörzing für 1,5 Millionen Euro saniert worden. Ebenfalls laufend saniert wurden die Großküchen. Private Anbieter wurden von der Stadt Linz in den vergangenen fünf Jahren mit mehr als 1,3 Millionen Euro an Zuschüssen für Sanierungen oder Hitzeschutz unterstützt.
Bevorstehende Sanierungen in Dornach und Spallerhof
Konkrete Beispiele sind etwa die Generalsanierung des Dachs im Seniorenzentrum Dornach, die heuer beginnt. Dabei werden die Glasflächen verringert und die Beschattung sowie die PV-Anlage erneuert. Dadurch soll der Wärmezustrom über die Dachfläche um 70 Prozent reduziert werden. Kommenden Herbst wird die Küche des Seniorenzentrums Spallerhof für circa drei Wochen geschlossen, um die Stromverteiler zu erneuern. Die Essensbelieferung erfolgt durch die übrigen Großküchen der städtischen Seniorenzentren.
ÖVP und FPÖ bringen Anträge auf Investitions- und Sanierungsplan ein
Die FPÖ sieht in der Ankündigung von Hörzing ein „erstes positives Signal“, will aber in der morgigen Gemeinderatssitzung vom 27. Juni einen Antrag zum Thema einbringen. Darin fordert die Fraktion einen Sanierungsplan inklusive Zeit- und Finanzierungsplan, der nach Erstellung dem Gemeinderat vorgelegt werden soll. „Um dem Gemeinderat als oberste Instanz in Budgetangelegenheiten einen lückenlosen und transparenten Überblick zu ermöglichen, welche konkreten Investitionen notwendig sind und wann diese geplant werden, ist das unabdingbar“, meint Gemeinderat Manuel Danner.
Die ÖVP fordert ihrerseits einen Investitionsplan für die kommenden Jahre, „akute Brände „ zu löschen sei nicht genug, es brauche einen umfassenden Plan für die Zukunft. Der Bedarf an Pflegeplätzen sei gut planbar, aus der Nutzungsdauer der Einrichtungen könne man den zukünftigen Investitionsbedarf ableiten. Renate Schütz, ÖVP-Gemeinderätin und Seniorenvertreterin, schlägt darüber hinaus einen gemeinsamen Lokalaugenschein aller Gemeinderatsfraktionen vor. „Alle Mitglieder des Sozialausschusses sollen sich in allen zehn Heimen selbst ein Bild der Lage machen - um relevante Inputs für eine zielgerichtete Arbeit im Ausschuss einzubringen.“, so Schütz.
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