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Bürgermeister Klaus Luger lässt die Bombe platzen: Er hat Kerschbaum allgemeine Hearing-Fragen weitergeleitet

Anna Fessler, 20.08.2024 17:11

LINZ. Der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) hat heute eine offizielle Stellungnahme verschickt, in der er zugibt, Dietmar Kerschbaum vor seiner Bestellung zum Brucknerhaus-Intendanten allgemeine Fragen zum Hearing weitergeleitet zu haben.

Bürgermeister Klaus Luger gestand heute ein, Hearing-Fragen an den mittlerweile entlassenen künstlerischen Leiter der LIVA und des Brucknerhauses Dietmar Kerschbaum weitergeleitet zu haben. (Foto: Volker Weihbold)
Bürgermeister Klaus Luger gestand heute ein, Hearing-Fragen an den mittlerweile entlassenen künstlerischen Leiter der LIVA und des Brucknerhauses Dietmar Kerschbaum weitergeleitet zu haben. (Foto: Volker Weihbold)

2017 wurde Dietmar Kerschbaum von einer zwölfköpfigen Jury mit eindeutiger Mehrheit zum neuen künstlerischen Leiter der LIVA und somit des Brucknerhauses bestellt. Im März diesen Jahres berichtete der „Falter“ über mehrere Vorwürfe gegen Kerschbaum, unter anderem, dass seine Bestellung geschoben worden sein soll.

Lange wurde darüber gerätselt, wer dafür verantwortlich war, Bürgermeister Klaus Luger veröffentlichte heute eine Entschuldigung: „Linz brauchte damals einen kulturellen Neustart und eine versierte Person, die Erfahrung und Know-how mitbringt. Ich habe unmittelbar erlebt, dass Dietmar Kerschbaum im Burgenland hervorragende Arbeit als Kulturmanager geleistet hat. Weil ich damals der Meinung war, dass er aus künstlerischer Sicht eine sehr gute Wahl für Linz sei – und das glaube ich im Übrigen noch heute– habe ich ihm im Vorfeld allgemeine Fragen zum Hearing weitergeleitet. Rückblickend bedauere ich mein Verhalten. Die voraussichtlichen Reaktionen der politischen Mitbewerber muss ich zur Kenntnis nehmen und sind parteipolitisch nachvollziehbar. Ich bedauere jedoch zutiefst, dass ich in diesem Fall den Linzerinnen und Linzern als Bürgermeister ein schlechtes Beispiel gegeben habe. Ich versuche immer das Beste für Linz zu tun und die Stadt weiterzubringen. Rückblickend habe ich hier einen Fehler gemacht. Auch wenn man das Richtige für die Stadt Linz will, ist es nicht okay, wie ich mich damals verhalten habe. Dafür möchte ich mich aufrichtig entschuldigen und um Verzeihung bitten.“

Chats zwischen Luger und Kerschbaum veröffentlicht

Was das für Klaus Luger bedeutet und wie es nun weitergeht ist vorerst noch offen – in der Causa Kerschbaum streiten sich derzeit die beiden Anwaltskanzleien der LIVA und des ehemaligen Brucknerhaus-Intendanten. Auf der Hand liegt, warum Luger die Stellungnahme veröffentlicht hat: nur wenige Minuten nach seiner Aussendung ging ein Bericht der OÖN online, der einen Chat-Verlauf zwischen Klaus Luger und Dietmar Kerschbaum öffentlich macht. Daraus geht hervor, dass Luger Kerschbaum bereits vor seiner Bestellung zum Brucknerhaus-Chef gekannt und sich mehrmals mit ihm getroffen hat sowie dass Luger die Fragen der Hearing-Kommission an Kerschbaum weitergeleitet hat.


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