LinzPlus-Kandidat Potocnik tritt als Kapitän, Kümmerer und Hausmeister für Linz an
LINZ. LinzPlus-Bürgermeisterkandidat Lorenz Potocnik hat am Mittwochvormittag seine Ideen für Linz präsentiert. Mit dem Slogan „Try me“ will er Kapitän, Kümmerer und Hausmeister für Linz werden.

Mit zwei zentralen Themen stellt sich Lorenz Potocnik als Kandidat für LinzPlus zur Wahl. Erstens: der öffentliche Raum als „Wohnzimmer“ brauche mehr Pflege und Aufmerksamkeit. Vom fehlenden Bankerl bis zu vermüllten Parks, Potocnik will als „Hausmeister“ der Stadt für Sauberkeit sorgen. Konkret will er in den ersten hundert Tagen im Amt 30 zusätzliche Straßenkehrer einstellen, das Sauberhalten sei nun einmal Handarbeit, sagt er.
Kapitän
Zweitens: Potocnik will nicht nur Hausmeister, sondern auch Visionär und „Kapitän“ sein, der das Boot im öffentlichen Interesse steuert. „Es gibt keine Vision, keinen Plan für diese Stadt, es wurde einfach dahingewurschelt“, sagt er. Für den gesamten Ballungsraum brauche es endlich ein klares Ziel – Potocnik spricht in diesem Zusammenhang von der „Regiopole Linz“, damit ist die Stadt mitsamt Umlandgemeinden gemeint. Bislang sei Linz von einer Fehlplanung zur nächsten Bausünde gestolpert, Potocnik sieht sich als Architekt und selbsternannter Stadtentwickler qualifiziert, um einen neuen Kurs einzuschlagen: Er stehe für eine professionelle, unabhängige Stadtentwicklung.
Sparefroh
Zudem fordert der LinzPlus-Kandidat eine Schlankheitskur für die Stadtverwaltung: Sparmöglichkeiten sieht er in den Vizebürgermeistertiteln (Linz hat drei, Graz zum Vergleich nur eine Vizebürgermeisterin), der Parteienförderung und den Ersatzmitgliedern im Gemeinderat. Laut Potocniks Rechnung könnten alleine mit diesen drei Punkten bis 2027 bis zu sieben Millionen Euro eingespart werden. Gänzlich einsparen und damit abschaffen will Potocnik den Innovationshauptplatz und den Ordnungsdienst, was weitere 4,6 Millionen Euro bringe. Auch Limousinen mit Chaffeur soll es für Mitglieder des Stadtsenats nicht mehr geben.
Haus und Bürger-Meister
Investieren will er hingegen in die Badebucht, die aus seiner Sicht so schnell wie möglich umgesetzt gehört. Hier würden Kosten keine Rolle spielen, das Projekt sei eine Investition in die Zukunft, die sich lohne. Was er noch ändern will: Er kündigt an, als Bürgermeister eine tägliche Sprechstunde ohne Anmeldung im Rathaus abhalten zu wollen. Das soll so funktionieren: Ein bis zwei Stunden pro Tag sind dafür reserviert, die Bürger kommen ins Rathaus und werden nach dem „First come, first served“-Prinzip vorgelassen. Jeder hat exakt zehn Minuten Zeit, sein oder ihr Anliegen vorzubringen, was auch dokumentiert und bearbeitet wird. Pro Tag würde Bürgermeister Potocnik also 12 Personen aus der Bevölkerung empfangen.
„Try me“
Mit dem Slogan „Try me“ tritt er an - denn das Stadtoberhaupt von Linz wird nur für 2,5 Jahre gewählt. Dann sind Gemeinderatswahlen, mit denen auch der Bürgermeister neu gewählt wird. Somit lade er die Bürgerinnen und Bürger ein, etwas Neues zu probieren und ihn zum Bürgermeister zu machen, sagt Potocnik. Angesprochen auf den Umstand, dass er im Tips-Sommergespräch noch sagte, er wolle 2027 nicht kandidieren, sondern mit Martin Hajart (VP) einen Kandidaten mit größeren Chancen unterstützen, weist Potocnik darauf hin, dass das Interview noch vor dem Luger-Skandal und folglichen Rücktritt von Klaus Luger stattgefunden habe. Die Situation sei nun eine andere, seine Kandidatur auch ein wichtiger demokratiepolitischer Beitrag.
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