Waldpädagoge Marcus Zuba: Wie Kinder den Wald kennen lernen
Wien/Mannersdorf/Jauerling. Marcus Zuba ist seit 18 Jahren Waldpädagoge. Wie er dazu kam und was er dabei genau macht, hat er Tips erzählt

„Nur der Einsame findet den Wald: wo ihn mehrere suchen, da flieht er und nur die Bäume bleiben zurück“ schrieb Peter Rosegger in den Schriften des Waldschulmeisters. Marcus Zuba findet und erforscht den Wald gemeinsam mit anderen. Und vermittelt dabei Wissen rund um die Flora und Fauna der heimischen Wälder. Er ist Waldpädagoge.
Wald und Pädagogik
„Entstandem ist die Waldpädagogik aus dem Anspruch, die Forstwirtschaft öffentlichkeitswirksam darzustellen und den verschiedenen Altersgruppen den Wald mit allen Sinnen zu erklären“, erklärt der in Mannersdorf und Wien lebende Waldpädagoge Marcus Zuba. Vor allem Kinder und Jugendliche sind die Zielgruppe der Waldpädagogen.
Ausbildung
Die Ausbildung kann jeder machen. Marcus Zuba ist aber universitär vorbelastet. Er hat innerhalb eines Studiums irregulare − ein selbst zusammengestelltes Studium − an der Universität für Bodenkultur seinen Abschluss gemacht und anschließend bei Franz Lohri, dem Pädagogen, Forstbetriebsleiter und Begründer der schweizerischen und österreichischen Waldpädagogik, seine Ausbildung abgeschlossen.
Arbeit mit Kindern
Die Tätigkeitsbereiche von Waldpädagogen sind vielfältig. Der Schwerpunkt von Marcus Zuba liegt in der Arbeit mit Schul- und Kindergartenkindern. Die Themen orientieren sich dann am jeweiligen Wald, der besucht wird. Seine eigene Kindheit verbrachte er teilweise am Jauerling. Dort genoss er seine freien Stunden im Wald und half am benachbarten Bauernhof bei den täglichen Arbeiten, wie Heu machen, Erdäpfel ernten oder Kühe hüten. Seine Liebe zum Wald rührt aus dieser Zeit. Dabei schien der Weg zur Waldpädagogik nicht vorgegeben. Nach der Schule studierte er Religionspädagogik und brach kurz vor dem Abschluss ab. Die Freude an der Arbeit mit Menschen blieb und ließ ihn zu seinen Wurzeln zurückkehren.
Stadt und Land
„Einen Unterschied zwischen Land- und Stadtkindern gibt es eigentlich nicht. Stadtkinder gehen bewusster in den Wald. Landkinder sind dabei nicht so kopflastig“, erklärt der Pädagoge und Wildbiologe. Gerade „verhaltenskreative“ Kinder fühlen sich im Wald wohl.
Im Wald
Begonnen wird eine Einheit im Wald mit gegenseitigen Regeln, die eingehalten werden müssen. Danach wird auf Waldschatzsuche gegangen. Dabei bringen die Kinder verschiedene Fundsachen − zum Beispiel Federn, Pflanzen oder Kräuter −, die mit dem Waldpädagogen besprochen werden. Auch auf Besonderheiten der regionalen Wälder wird eingegangen. In Melk wäre das die Smaragdeidechse, am Jauerling der Luchs oder in Litschau der Elch.
Vielfalt und Einzigartigkeit
Marcus Zuba lässt also nicht nur die Bäume im Wald zurück, sondern auch einen Eindruck der Vielfalt und Einzigartigkeit der regionalen Forste. Für alle, die sich davon überzeugen möchten, entsteht am Jauerling gerade die Waldschule. Ab einer Gruppengröße von sechs Personen können dort nicht nur Kinder den Wald kennenlernen.
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