Siemens will mehr als 6.000 Jobs streichen – auch Österreich betroffen
MÜNCHEN. Der deutsche Konzern Siemens will weltweit mehr als 6.000 Stellen abbauen. Betroffen ist vor allem die Sparte „Digital Industries“. Auch in Österreich fallen Jobs weg.

Der in Deutschland ansässige Konzern Siemens plant, weltweit rund 6.000 Jobs abzubauen –2.850 davon in Deutschland. Österreichweit soll eine höhere zweistellige Zahl an Stellen gestrichen werden. Dies kommunizierte ein Konzernsprecher gegenüber „ORF Oberösterreich“. Der nächste Schritte seien diesem zufolge Gespräche mit dem Betriebsrat, erst dann wolle man bekanntgeben, wie viele Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in Österreich tatsächlich gehen müssen.
Sparte „Digital Industries“ betroffen
Betroffen sei vor allem der Bereich Industrieautomatisierung, also der Kern der zuletzt schwächelnden Sparte „Digital Industries (DI)“ – ein Zukunftsgeschäft von Siemens. Hier alleine sollen 5.600 Jobs gestrichen werden.
Die Sparte leidet seit einiger Zeit mitunter an hohen Lagerbeständen bei Kunden und Händlern, was zu schwacher Nachfrage und schlechter Auslastung der Kapazitäten führt. Da die meisten Werke der Sparte in Bayern liegen, ist dieses Bundesland besonders betroffen. Weltweit beschäftigt Siemens aktuell mehr als 310.000 Menschen, davon 86.000 in Deutschland. In der Sparte „DI“ sind weltweit 68.000 Personen tätig.
Ausmaß kommt überraschend
Dass Stellen zukünftig wegfallen werden, kündigte Siemens-Chef Roland Busch bereits im Herbst 2024 an. Dieses Ausmaß kommt allerdings überraschend. Der Abbau soll in Deutschland ohne betriebsbedingte Kündigungen ablaufen. Weitere 450 Stellen sollen zudem bis Ende September dieses Jahres im Geschäft mit Ladelösungen für Elektrofahrzeuge wegfallen, das Siemens ausgliedern will. 250 davon fallen in Deutschland weg.
Betriebsrat kritisiert Vorgehen
Kritik für das Vorgehen der Siemens-Führung hagelte es vonseiten des Betriebsrats. „Wir haben kein Verständnis für die geplanten Maßnahmen bei der DI und sind angesichts der massiven geplanten Abbauzahl überrascht und verärgert“, wird die Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats und stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrates, Birgit Steinborn, zitiert.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden