„Höchste Eisenbahn“: Mit dem Festival der Regionen auf spannende Zugfahrt gehen
OÖ/FREISTADT/BEZIRK. Das Festival der Regionen feuert 30-jähriges Jubiläum, die 16. Auflage des alle zwei Jahre stattfindenden Festivals geht von 23. Juni bis 2. Juli 2023 über die Bühne. Unter dem Titel „Höchste Eisenbahn“ wird die Region entlang der Summerauerbahn bis Tschechien mit spannenden Kunstinterventionen, Ausstellungen und vielem mehr bespielt. Im Fokus stehen aktuelle Zukunftsfragen, die Beteiligung der Bevölkerung in der Region wird großgeschrieben.

„Es geht uns um zeitgenössische, kritische Kunst, junge Kunst, die Partizipation der Menschen vor Ort. Am Ende soll etwas bleiben. Vieles, das heute selbstverständlich ist, wurde im Laufe der 30-jährigen Geschichte vom Festival der Regionen mitinitiiert“, freut sich der Geschäftsführer des Festivals der Regionen, Otto Tremetzberger.
„Höchste Eisenbahn“: Vielschichtige Herausforderungen
Unter dem Titel „Höchste Eisenbahn“ stehen heuer aktuelle Zukunftsfragen im Fokus der künstlerischen Auseinandersetzung – vom Klimawandel bis zum gesellschaftlichen Miteinander. Vom Aussterben der Wirtshäuser über die noch lückenhaft aufgearbeitete Geschichte des Konzentrationslagers Gusen III, Mobilität und nachhaltigen Verkehr bis zu Diversität reicht die Bandbreite der künstlerisch aufgearbeiteten Themen.
Entlang der Summerauerbahn
Geografisch erstreckt sich das Festival der Regionen 2023 entlang der Summerauerbahn bis nach Tschechien. Ausgangspunkt ist der Hauptbahnhof Linz, von dort geht es weiter nach Steyregg, St. Georgen an der Gusen, Lungitz, Katsdorf, Gaisbach-Wartberg, Gallneukirchen, Pregarten, Kefermarkt, Freistadt, Summerau und – 30 Jahre nach dem ersten Festival auch dieses Jahr wieder - Horní Dvořiště in Tschechien. Für jeden Ort gibt es dabei einen Schwerpunkt-Tag im Spielplan.
40 Projekte
Rund 40 unterschiedliche Projekte mit über 100 Akteuren sind Teil des Festivals, gesetzt wird dabei stark auf die jüngere Generation an Kunstschaffenden. Und das nicht nur im Programm: die künstlerische Verantwortung liegt nun bei einem fünfköpfigen kuratorischen Team: Fina Esslinger, Marlene Hausegger, Janina Wegscheider, Mario Friedwagner und Davide Bevilacqua.
Als Orte der künstlerischen Begegnung dienen Zug, Lagerhäuser, Bahnhöfe, Haltestellen, Wälder, eine Kirche, ein altes Hallenbad und mehr.
Eröffnung und Sonderzug
Eröffnet wird das Festival am Freitag, 23. Juni, für ganz Neugierige gibt es schon ab Mittag eine Zug-Tour ab dem Linzer Hauptbahnhof.
Bevor die offizielle Eröffnungsfahrt am Linzer Hauptbahnhof startet (16.52 Uhr) wartet dort um 16 Uhr ein Audio-Stammtisch zum Thema Wirtshauskultur, in der Bierkanzlei am Bahnhof, sowie in Kooperation mit dem Schäxpir Festival eine Performance zum Mitmachen.
Die offizielle Eröffnungsfahrt (ab 16 Uhr) führt nach Horní Dvořiště, wo die Eröffnung vorgenommen wird. Wer möchte, kann zur After-Party im Kulturverein Tribüne in St. Georgen an der Gusen.
Viel Programm in Freistadt
In Freistadt gibt’s eine besondere Zusammenarbeit mit der Local-Bühne mit verschiedenen Programmpunkten, „Landgänge“ – musikalische Spaziergänge werden in Kooperation abgehalten. Die Aktionsgruppe Fraustadt Freistadt* lädt zur Frauentor-Besetzung und zum Frauengassen-Fest, zum 30-jährigen Jubiläum wartet ein Sonderprogramm, großteils im Salzhof, darunter die Ausstellung „30 Jahre Festival der Regionen. Eine Topografie“ von Gerhard Dirmoser und Gerald Priewasser-Höller.
Freistadts Bürgermeister Gratzer freut sich ebenso: „Ich bin froh, dass wir in Freistadt so viele innovative, kluge Köpfe haben, hinter jedem Projekt stehen Menschen, Menschen, die umsetzen, die miteinander tun, ich glaube genau das brauchen wir in der heutigen Zeit.“
Ein witziges Projekt in Summerau geht einer Legende nach: „Es war einmal ein sehr alter Stau“ – von Francois Davin.
Klangfestival in Gallneukirchen
In Gallneukirchen wartet am 30. Juni und 1. Juli das Klangfestival, im stillgelegten Hallenbad. Einzigartige Sounds, Performances und Installationen werden erlebbar. Internationale und nationale Acts sind zu Gast, eigene Visuals wurden kreiert. Alle Infos zum Klangfestival unter www.klangfestival.at
„Freude an Neuem“
„Wir wollen unser Land immer gesamthaft gestalten, auf Kunst- und Kultur setzen. Das weckt Lust und Freude an Neuem und gibt den Mut, sich über Neues zu trauen. Diese Stoßrichtung gibt es seit 30 Jahren mit dem Festival der Regionen, wir ermöglichen dieses aus guten Gründen“, dankt Landeshauptmann Thomas Stelzer dem Festivalteam. „Das Festival-Motto bringt auf den Punkt, worum es geht: bei den vielfältigen Herausforderungen darf man nicht abschalten, sondern muss sich auf den Weg machen.“
Kulturdirektorin Margot Nazzal gratuliert ebenfalls: „Mit fortschreitendem Alter verjüngt sich das Festival, mit Themen, die die Gesellschaft beschäftigen, mit Partizipation aus der Region, inklusiv, kooperativ – das sind Schlagworte, die gelebt werden.“
Klimafreundlicher Festivalbesuch wird belohnt
Großer Wert wird natürlich auf öffentliche Anreise gelegt – und Besucher werden dafür auch belohnt. So wird der Festivalpass günstiger, je mehr man Öffis benutzt. Der Normalpreis beläuft sich auf 40 Euro, wer zwar mit dem Auto in die Region anreist, dann aber auf Öffis umsteigt, zahlt 30 Euro, wer komplett öffentlich unterwegs ist, 20 Euro. Bis 15 Jahre ist der Pass kostenlos.
Aufruf, mitzuhelfen
Für drei Projekte wird noch Mithilfe benötigt: Künstlerin Mika Satomi sucht für ein Textil-Projekt noch weiße Leintücher aus Baumwolle oder Leinen, Tom Bogaert sucht für eine Skulptur in der Pfarrkirche Kefermarkt noch alte oder kaputte aufblasbare Plastik-Gegenstände wie Schwimmflügel, Kinderplanschbecken oder Luftmatratzen, Francois Davin braucht für seinen Stau in Summerau noch alte in der Landwirtschaft genutzte Holz-Leiterwagen und Schlitten (Spende- oder Rückgabemöglichkeit).
Ganzes Programm
Die ganze Vielfalt an Programmpunkten ist übersichtlich unter http://fdr.at/ zu finden – dort gibt’s auch alle weiteren Infos und ab sofort Festivalpässe.
Reisepass nicht vergessen!
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