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Durch die Linse betrachtet: Fotokunst von Günther Iby, fünf Jahre nach Baby-Elefant, Teststraße und Quarantäne

Olivia Lentschig, 01.04.2025 16:12

NAARN. Die Coronazeit liegt vielen noch schwer im Magen. Nicht nur die Zeit während der Infektionswelle, auch diverse Nachwehen haften diesem Erlebnis negativ an. Mit einem gewissen Augenzwinkern wirft Berufsfotograf Günther Iby aus Naarn nun nochmals einen Blick auf sein künstlerisches Schaffen, das er unter Quarantäne und Ausgangssperre – „verbannt“ in sein Home-Office – als eigene Form der Verarbeitung nutzte.

"Virenschleuder" (Foto: Guenther Iby)
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Fünf Jahre ist die Coronazeit nun her. Damals hat der mehrfach prämierte Berufs- und Sportfotograf (ein Staats- und acht Landesmeistertitel) im Home- Office Ideen gesammelt und diese fotografisch verwirklicht. „Aufgrund der Kontaktbeschränkungen habe ich auf mich selbst als „Model“ zurückgegriffen. Dabei sind etliche witzige, fast karikaturistische Bilder mit speziellen Titeln – und sogar ein Kalender – entstanden“, erklärt der 65-Jährige, der seit 2014 Mitglied im Perger Fotoclub ist. „Zum fünfjährigen „Jubiläum“ dieser Zeit habe ich mir die Bilder wieder angesehen und mir gedacht, wenn du das jemandem, der es nicht miterlebt hat, erzählst, der glaubt dir kein Wort“, resümiert der Fotoexperte diese Zeit.

Fotokunst als Mittel zur Aufarbeitung

„Meine Projektideen – so auch diese – entwickeln sich meistens beim Radfahren. Wenn ich lange durch die Gegend fahre oder auf dem Ergometer sitze, sinniere ich vor mich hin, denke über vieles nach und dann kommt es ab und zu zur zündenden Idee“, erläutert der ehemalige Mittelschullehrer seine kreativen Einfälle.

Zitat, Günther Iby:

„In der Nachbetrachtung wirken die Bilder für jene,

die diese Zeit bewusst erlebt haben, heute skurril,

damals waren sie (bitterer) Ernst.“

Nachdem das Thema Corona damals allgegenwärtig war, beschloss er, die zu dieser Zeit brennenden Themen mit einer Portion „Schmäh“ und einer Prise Karikatur fotografisch darzustellen.

Akrobatische Fotoreihe: Selbstauslöser per Zehe

Neben der Beschaffung passender Utensilien gestaltete sich jedoch auch die Durchführung der Fotografien an sich als durchaus knifflig. So musste etwa das Wohnzimmer als Fotostudio und die große Zehe als Auslöser herhalten. „Ich habe die Kamera aufs Stativ gestellt, einen externen Blitz positioniert, die Pose vor dem Spiegel geübt und dann mittels eines langen Kabelauslösers die Kamera selbst mit der großen Zehe ausgelöst“, erzählt der findige Künstler augenzwinkernd. „Beim ersten Mal hat das nie geklappt, Korrekturen und mehrere Anläufe waren immer wieder erforderlich.“ Herausgekommen sind dabei 13 beeindruckende Bilder – mit dem Fotografen höchstpersönlich als Model – aus denen Günther Iby damals einen Kalender erstellte, den er im Verwandten- und Bekanntenkreis verschenkte.

Eine weitere „Fahrrad-Idee“: Legenden des Sports

Und auf ein weiteres Projekt gibt der kreative Kopf Ausblick: Schon vor Corona hat Iby damit begonnen, Sportlegenden aus vergangenen Zeiten durch Leute aus seinem Freundes- und Bekanntenkreis zu porträtieren. Eine öffentliche Präsentation voller interessanter Geschichten und witziger Bilder ist für kommendes Jahr geplant. Man darf gespannt sein!<


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