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Hoffnung für Wiederaufforstung durch resistente Züchtung: Versuchsfläche für Eschen in Langenstein

Olivia Lentschig, 01.04.2025 16:46

LANGENSTEIN. Die Esche ist nach der Buche vorratsmäßig die zweithäufigste Laubbaumart Oberösterreichs. Durch das Eschentriebsterben wird sie seit 20 Jahren massiv geschädigt. Mit der Neuanlage der Saatgutplantage und Versuchsflächen mit widerstandsfähigen Eschen leistet Oberösterreich einen wichtigen Beitrag für die Zukunft dieser wertvollen Baumart. Eine dieser Versuchsflächen befindet sich in Langenstein.

Bepflanzung der neuen Versuchsfläche in Langenstein. (Foto: Bezirksförster Leopold Gruber)
  1 / 3   Bepflanzung der neuen Versuchsfläche in Langenstein. (Foto: Bezirksförster Leopold Gruber)

Das Eschentriebsterben tritt seit fast 20 Jahren in Österreich auf, ist flächendeckend verbreitet und hat enorme Schäden an der Esche verursacht. Eine geregelte Forstwirtschaft mit dieser Baumart ist kaum mehr möglich. Die Züchtungs- und Erhaltungsinitiative „Esche in Not“ sollte krankheitstolerante Eschen finden, vermehren und züchten. Mittlerweile steht eine hohe Anzahl von krankheitstoleranten Klonen zur Verfügung. Am Ende der Phase II des Projektes wird nun begonnen, die Esche zurück in den Wald zu bringen. Auch im Bezirk Perg wurde dafür eine Versuchsfläche angelegt: im Gemeindegebiet von Langenstein.

„Für unsere Waldbäuerinnen und Waldbauern ist die Esche von großer Bedeutung. Denn in manchen Waldtypen gibt es für sie kaum Ersatz“, so Landesrätin Michaela Langer-Weninger. Aus diesem Grund unterstützt das Land OÖ seit fast zehn Jahren das Projekt „Esche in Not.“ Ziel dabei ist die Zucht resistenter Eschen, die sich einerseits besser gegen den Erreger des Triebsterbens wehren können oder andererseits nicht so leicht infiziert werden.

Saatgut aus krankheitstoleranten Bäumen

Als Projektleiter ist Heino Konrad vom Bundesforschungszentrum für Wald (BFW) zuständig. „Aus über 35.000 Nachkommen zu Beginn des Versuches wurden über die Jahre rund 1.000 Nachkommen von 439 verschiedenen Mutterbäumen ausgewählt“, erläutert Konrad. Immerhin 45 Prozent davon stammen aus Oberösterreich. „Durch die Meldung gesunder Eschen zu Beginn des Projektes haben die engagierten Waldbesitzer und Waldbesitzerinnen in Oberösterreich einen entscheidenden Beitrag zur Zukunft der Esche geleistet“ so Landesrätin Langer-Weninger.

Im heurigen Frühjahr wurden bereits zwei Versuchsflächen mit Nachkommen aus der Resistenzzüchtung angelegt. Dort wird die Entwicklung der jungen Bäume in den nächsten Jahren unter Freilandbedingungen genau verfolgt. Es besteht Hoffnung, dass durch die Eschenplantage und die neuen Versuchsflächen – die zukünftig auch zur Saatguternte dienen könnten – die Esche nachhaltig Teil unserer Wälder bleibt.

Projekt „Esche in Not“

Das Projekt „Esche in Not“ arbeitet daran, Eschen, die gegen das Eschentriebsterben krankheitstolerant sind, zu züchten und zu vermehren.

Im BFW-Versuchsgarten in Tulln wurden aus 35. 000 Jungpflanzen von fast 700 Mutterbäumen die besten selektiert.

Die Ergebnisse sind sehr vielversprechend; mit der Anlage von Samenplantagen wurde im Frühjahr an mehreren Standorten begonnen.
www.esche-in-not.at


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