Sozialökonomische Betriebe als Sprungbrett zurück in den ersten Arbeitsmarkt
MAUTHAUSEN. Sozialökonomische Betriebe ermöglichen Menschen, die schon länger keine Beschäftigung hatten, wieder neues Selbstvertrauen zu tanken. Die Donauwerkstätten bieten ihren Teilnehmern ein voll versichertes Arbeitsverhältnis und die Möglichkeit, neue berufliche Perspektiven zu entwickeln.

Der sozialökonomische Betrieb der Donauwerkstätten des Vereins SAUM in Mauthausen hat 15 Transitarbeitsplätze, wo arbeitslose Menschen sich neu orientieren können. „Diese Leute haben oft schon länger keine Arbeit mehr, sehr oft aufgrund psychischer und/oder körperlicher Einschränkungen. Bei uns haben sie die Möglichkeit, in einem wirtschaftsnahen Betrieb zu lernen, sich wieder etwas zuzutrauen“, erklärt Geschäftsführerin Claudia Böberl. Denn genau das ist es, was den Teilnehmern fehlt: Selbstvertrauen, Struktur, eine Aufgabe, durch die sie wieder das Gefühl bekommen, gebraucht zu werden.
In wirtschaftsnahem Betrieb Erfahrungen sammeln
Die Tätigkeiten sind vielfältig. Angefangen vom Wasch & Bügelservice, in der Lohnfertigung oder Serviceabteilung oder in der Tischlerei können die Teilnehmer ihre Kenntnisse vertiefen, über eine hausinterne Arbeitskräfteüberlassung werden sie auch an andere Betriebe vermittelt. „Rund 20 Prozent unserer Kosten müssen wir selbst erwirtschaften, wir arbeiten mit zahlreichen Unternehmen in der Region zusammen, die uns sehr schätzen. Das bekommen natürlich auch unsere Mitarbeiter zu spüren, was ihnen ein gutes Gefühl gibt“, so Böberl überzeugt. Gerade jetzt, in einer Zeit, in der die Arbeitslosigkeit wieder steigt, brauchen genau solche Menschen ein Schutznetz, wo sie aufgefangen und wieder gestärkt werden. „Genau jene, die sich schwerer tun, verlieren leider auch als Erste ihre Jobs in den Firmen“, weiß die SAUM-Chefin.
Für die Mitarbeiter der Donauwerkstätten ist die Beschäftigung im Sozialbetrieb sehr oft das Sprungbrett, welches ihnen die Rückkehr auf den ersten Arbeitsmarkt wieder ermöglicht. „Ich habe sehr gerne in der Donauwerkstätte gearbeitet. Dort habe ich die Arbeitsbereiche einer Tischlerei kennengelernt. Diese Erfahrungen brachten mich dazu, bei der Arbeitssuche auch in der Holzverarbeitung zu suchen. Seit Mai arbeite ich in einem solchen Betrieb“, berichtet Leopold Dammayr. Wiederum andere Teilnehmer können ihre Ausdauer wieder erhöhen. „Ich habe die Möglichkeit erhalten, in ein Arbeitstraining in den Donauwerkstätten einzusteigen. Begonnen habe ich mit zehn Wochenstunden. Auf meine körperlichen Gesundheitsprobleme wurde Rücksicht genommen und so konnte ich meine Belastbarkeit auf 30 Wochenstunden steigern. Ich habe die Angst vor Menschen verloren, freue mich wieder am Leben und konnte erkennen, noch etwas leisten zu können. Dieses Projekt hat mir das Leben gerettet“, beschreibt Regina Aichhorn.
Verlässlicher Partner für Firmen in der Region
Wie sehr auch die Betriebe die Zusammenarbeit mit den Donauwerkstätten zu schätzen wissen, bringt Martin Tinschert aus Schwertberg auf den Punkt: „Wir sind wirklich sehr froh, die Donauwerkstätten als Partner für unsere Event-Wäsche zu haben, da dieser Bereich immer mehr wird und auch spontaner. Darum ist es für uns extrem wichtig, diese Dienstleistungen des Wasch- und Bügelservices in Anspruch nehmen zu können. Gerade für die Spitzen-Abdeckungen im Jahr ist das wirklich eine tolle Hilfe für uns.“
Die Teilnehmer werden vom AMS OÖ vermittelt und können ein halbes Jahr bis zu einem Jahr in den Donauwerkstätten beschäftigt werden. Rund ein Drittel der Teilnehmer findet im Anschluss wieder eine fixe Beschäftigung in einem Unternehmen und kann wieder einer normalen Arbeit nachgehen.
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