Arbinger Rechnungsabschluss: "Neuverschuldungen dringend vermeiden"
ARBING. Den Rechnungsabschluss für 2024 beschloss der Gemeinderat im Zuge der letzten Sitzung: Nachdem von 2018 bis 2022 der operative Haushalt ausgeglichen werden konnte, musste nach 2023 nun beim Budget 2024 mit Ausgaben von 4.683.901 Euro wieder ein Abgang von 405.207 Euro verzeichnet werden.

Dank der, aus den letzten Jahren verbliebenen Ansparmittel war es im Vorjahr noch möglich, die wichtigsten Projekte abzuwickeln, wie etwa die Errichtung einer zweiten Krabbelstubengruppe und einer vierten Kindergartengruppe, ein Spielplatz bei der Volksschule, die technische Sanierung des Freibades und die Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED sowie die Unterstützung der örtlichen Vereine wie Sport- und Tennisverein bei deren Um- und Zubau-Vorhaben.Bei Gesamtkosten von insgesamt 940.942 Euro war hier eine reine Gemeindeleistung von 400.458 Euro noch möglich.
Voranschlag 2025
Noch schwieriger wird es aber nun im Voranschlag 2025: Bei einem Budgetrahmen von 4.904.800 Euro im ordentlichen Haushalt musste ein effektiver Abgang von 774.700 Euro verzeichnet werden. Um dazu eine Abgangsdeckung aus Bedarfszuweisungsmitteln zu erhalten, kam es bereits zu Abstrichen bei der Instandhaltung und der Verfügungsmittel.
„Die Abgangsentwicklung ist dabei aber nur bedingt auf die Ausgabentätigkeit der Gemeinde Arbing selbst, wie etwa bei der Kinderbetreuung (vier Kindergarten- und zwei Krabbelgruppen) sondern vielmehr auf das „Nichtsteigen“ der Bundesertragsanteile im Vergleich zur allgemeinen Inflation zurückzuführen. Die Indexsteigerung von rund 26 Prozent in den letzten fünf Jahren schlägt sich massiv beim Personal- und Sachaufwand sowie bei den steigenden Pflichtausgaben für Krankenanstalten und Sozialhilfeverband nieder“, informiert Bürgermeisterin Hermine Leitner. „Die Ausgaben steigen 2025 gegenüber dem Vorjahr um durchschnittlich fünf Prozent, seit 2020 aber zwischen 25 Prozent bei den Annuitäten und 107 Prozent bei den Personal-, bzw. 74 Prozent bei den Energiekosten. Im Gegenzug sind die Erträge aus der operativen Tätigkeit seit 2020 mit 2.907.210 Euro auf 3.505.400 Euro im Voranschlag 2025 lediglich um 21 Prozent angestiegen. Die Bundesertragsanteile, welche 40 Prozent der Gemeindeeinnahmen ausmachen, steigen überhaupt nur um ein Prozent zum Vorjahr und lediglich 17 Prozent zum Jahr 2020.“
Rücklagen machen geplante Projekte möglich
Dank der, aus den letzten Jahren verbliebenen Ansparmittel sowie jener der Jahre 2025 und 2026 sollte es noch möglich sein, für die wichtigsten Projekte die notwendigen Eigenmittel in der Höhe von 35 Prozent aufzubringen. Darunter fällt die Sanierung der Volksschule (thermische Sanierung, Dacherneuerung, Ausstattung mit neuen Schultafeln etc.) sowie der Geh,- und Radwegeausbau. Bei Gesamtkosten von insgesamt 1.260.800 Euro ist hier eine reine Gemeindeleistung von 451.200 Euro erforderlich.
„Wir müssen Neuverschuldungen dringend vermeiden, da die Annuitäten dazu wieder aus den Ansparmitteln getätigt werden müssen, und dann in den nächsten zehn Jahren auch für kleinere Vorhaben kein Geld mehr zur Verfügung steht - solange sich die Wirtschaft und somit das Steueraufkommen nicht massiv erhöht“, resümiert die Bürgermeisterin.
Die Bürgermeisterin und der gesamte Gemeinderat hoffen auf eine Verbesserung der Finanzsituation für die Gemeinden, damit auch in den nächsten Jahren notwendige Instandhaltungsmaßnahmen und Maßnahmen zur Energiewende möglich sein werden.
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