Campus Ried: Pflegeausbildung von der Assistenz zum Bachelor
RIED. Nachdem es schon im Herbst 2022 in Betrieb ging, wurde das Campusgebäude beim Rieder Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern am Donnerstag, 16. März, auch offiziell von Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander eröffnet.

Geschäftsführer Johann Minihuber wies auf die Bedeutung der Ausbildung für das Krankenhaus und den Orden hin. Seit 1976 wurden hier fast 2.000 Personen in Gesundheitsberufen (Pflegekräfte und Ärzte) ausgebildet.
Das Krankenhaus sorgt großteils selbst für seinen Pflegenachwuchs – der auch gebraucht wird: Von den rund 1.700 Beschäftigten im Haus sind knapp 800 im Bereich der Pflege tätig.
Christine Haberlander hob die modernen Arbeits- und Lernbedingungen hervor und wies darauf hin, dass das Studium auch ohne Matura möglich sei.
Michael Pagani, der Direktor des Vinzentinums Ried und Standortleiter FH Gesundheitsberufe OÖ, hob die Durchlässigkeit der Ausbildung hervor. Wer möchte, kann mit 15 Jahren mit der Pflegeassistenzausbildung anfangen und danach ins dritte Semester des Bachelor-Studiums einsteigen. Das Anfangsgehalt für Berufseinsteiger mit Bachelor liegt übrigens bei rund 3.300 Euro ohne Zulagen.
Für die Geschäftsführerin der FH Gesundheitsberufe OÖ, Bettina Schneebauer, ist vor allem das regionale Konzept wichtig, das ein wohnortnahes Studium ermöglicht. Der Unterricht ist sehr praxisnah (mehr als 50 Prozent Praktika), die Ausbildung ist eng an die Spitäler angebunden.
Bis 31. März sind übrigens noch Anmeldungen möglich.
Studienangebote
Am Campus Ried bietet das Vizentinum die einjährige Ausbildung zur Pflegeassistenz, die zweijährige Ausbildung zur Pflegefachassistenz und ein Upgrade von der Pflegeassistenz zur Pflegefachassistenz an. Über die Fachhochschule Gesundheitsberufe OÖ können das Bachelorstudium Gesundheits- und Krankenpflege und der Hochschullehrgang Pflegemanagement absolviert werden. In Kooperation mit dem TAU Kolleg am Krankenhaus St. Josef Braunau kommt auch die Ausbildung zur Operationstechnischen Assistenz dazu.
Das Krankenhaus selbst bildet Allgemeinmediziner und in 18 medizinischen Fächern auch Fachärzte aus.
Gebäude
Die Bauarbeiten dauerten nur zwei Jahre. Dabei wurden sowohl der Zeitplan als auch das geplante Budget eingehalten. Die Kosten betrugen rund zehn Millionen Euro, die zu 90 Prozent durch das Land finanziert wurden.
Ein Schwerpunkt lag auf Nachhaltigkeit und Ökologie. Das alte Verwaltungsgebäude aus den 1960er-Jahren wurde abgerissen, die drei neuen Geschoße wurden auf den bestehenden Kellern errichtet – dadurch wurden keine weiteren Flächen versiegelt und der Park vor dem Gebäude blieb erhalten. Die attraktive Holzfassade ist neu für Bauten im Krankenhausbereich. Eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach liefert rund ein Drittel des Energiebedarfs des Krankenhauses, das zudem seit zwei Jahren an die Geothermie angeschlossen ist.
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