Naturtipp: Der Habicht – ein gejagter Jäger

Es kommt noch hinzu, dass er im Ruf steht, dass „es zuviele“ von ihnen gäbe. Dabei stellen sich viele vermeintliche Hühnerdiebe als zahme Mäusevertilger heraus, denn die meisten großen Greifvögel bei uns, die oft für „Habichte“ gehalten werden sind eigentlich die ungefähr gleich großen Mäusebussarde. Diese ziehen über der offenen Kulturlandschaft ihre Kreise, auf der Suche nach Mäusen und anderem Kleingetier. Hühner und Tauben zählen nicht zu ihrem Beutespektrum. Der Habicht hingegen ist scheu, nur selten zeigt er sich im Streckenflug oder  frei in einem Baum sitzend. Als wendiger Überraschungsjäger braucht er vielmehr Deckung und eine strukturreiche Kulturlandschaft, aber auch im Wald fühlt er sich wohl.

Und so kommt es, dass viele Menschen wohl noch nie einen „echten“ Habicht gesehen haben. Im können durchaus auch Haushühner oder Tauben zum Opfer fallen, handelt es sich doch um leichte Beute, und er muss schließlich auch für sein Fortkommen sorgen. Dass er daneben aber auch die ebenfalls oft (wahrscheinlich zu unrecht) ungeliebten Rabenvögel im Zaum hält, wird ihm dann wieder viel zu wenig auf der „Habenseite“ gutgeschrieben. Die Missgunst des Jägers  wiederum zieht er sich aufgrund seiner weiteren Vorliebe für Fasane und Rebhühner. Schwindende Rebhuhnbestände aber einfach mit dem Habicht (und sonstigen „Räubern“) in Verbindung zu bringen wäre etwas zu einfach. Wie stets ist es vielmehr die abnehmende Vielfalt der Natur- und Kulturlandschaft die Rebhuhn, Has“ und Habicht zu schaffen macht.

Und einmal ehrlich: wer ist der Mensch der bestimmt wieviel jetzt „zu viel“ ist. Leben und leben lassen sollte auch in unserem Umgang mit der Natur das Motto sein.Apropos: Unter diesem Motto steht der Habicht heuer im Fokus, als Vogel des Jahres.

Verfasser:

Josef Springer

http://www.boehmerwaldnatur.at/