Patienten mit Netzhauterkrankung holen sich ihre Spritze jetzt direkt im Klinikum Rohrbach
ROHRBACH-BERG/LINZ. Die Netzhauterkrankung Makuladegeneration ist zwar gut therapierbar, allerdings muss alle paar Wochen das Medikament direkt ins Auge eingespritzt werden. Dank der neuen Augenambulanz am Klinikum Rohrbach können Patienten aus dem Bezirk Rohrbach jetzt wohnortnah behandelt werden.
Seit November läuft das Projekt, bei dem das Klinikum Rohrbach eng mit der Universitätsklinik für Augenheilkunde des Kepler Universitätsklinikums Linz (KUK) zusammenarbeitet und es hat sich bereits in den ersten Wochen bewährt. „Wir bieten derzeit alle zwei Wochen die Terminambulanz für Netzhauterkrankungen an, werden künftig aber wöchentlich präsent sein“, informiert der Leiter der augenärztlichen Ambulanz Matthias Bolz, der auch Vorstand der Uni-Klinik für Augenheilkunde und Optometrie ist. Kernelement ist eben das minimalinvasive Verfahren IVOM (intravitreale operative Medikamentenapplikation), mit dem betroffene Menschen den Wirkstoff gegen Makuladegeneration direkt ins Auge verabreicht bekommen. „Dieser hemmt das Wachstum der Blutgefäße, die für die krankhaften Gefäßwucherungen der Netzhaut verantwortlich sind. Der Glaskörper fungiert als Medikamentenreservoir und gibt über mehrere Wochen ständig etwas vom Wirkstoff an die Netz- und die Aderhaut ab“, erklärt der Mediziner näher.
Volkskrankheit
Die altersbedingte Makuladegeneration ist die häufigste Erblindungsursache bei Menschen über 50 Jahren. Umso wichtiger ist die wohnortnahe Behandlung, ist Wolfgang Tenschert, Ärztlicher Direktor des Klinikums Rohrbach, überzeugt: „Patienten mit dieser Netzhauterkrankung mussten bisher den Weg nach Linz in Kauf nehmen. Es ist deshalb sehr erfreulich, dass wir dank der Kooperation der Bevölkerung augenfachärztliche Versorgung auf Spitzenniveau bieten können.“
Regionalspitäler stärken
Gesundheitsholding-Chef und KUK-Geschäftsführer Franz Harnoncourt ergänzt: „Die vergangenen zwei Jahre der Pandemie haben gezeigt, dass die regionalen Spitäler unverzichtbar sind. Unsere Aufgabe ist es, sie in ihrer Stabilität und dem medizinischen Leistungsangebot zu stärken.“ Mit der Kooperation der beiden Kliniken der OÖ Gesundheitsholding könne man Mehrwert für die Patienten bieten.
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