Weil Kunst nicht schweigen darf: Festival im Oberen Mühlviertel will aufrütteln und verbinden

„Die Welt brennt. Und die Kunst? Sie schweigt.“ Peter Werner will das nicht tatenlos hinnehmen und deshalb Grenzgang realisieren. Ein Festival für alle Kunstformen – ob Malerei, Theater, Musik, Bildhauerei, Fotografie, Film, Tanz –, bei dem die Kunst ihre Stimme erheben kann. „Es geht um Erleben, Hinterfragen, Konfrontation und Wertschätzung. Grenzgang bringt Kunst zurück dorthin, wo sie hingehört – mitten ins Leben“, meint der kreative Wahl-Mühlviertler.

Grenzgang gilt dabei im doppelten Sinn, sagt der Festival-Initiator und erklärt näher: „Grenzgang braucht und fordert Kunst, die aufrüttelt, hinterfragt, provoziert und versöhnt – Künstler gehen an ihre Grenzen.“ Zum anderen sollen Menschen zu uns ins ehemalige Grenzland kommen. „Eine Region, die jahrzehntelang durch zwei Grenzen gekennzeichnet war, eine offen, die andere tödlich. Viele Menschen erinnern sich noch daran, wie es sich anfühlt, wenn ein falscher Schritt ins Ungewisse führt.“

Krieg & Frieden

Im Herbst soll das Festival Premiere feiern und sich seinem ersten großen Thema stellen: Krieg und Frieden. Peter Werners Idee: „Grenzgang zeigt nicht nur den Schrecken des Krieges, sondern lässt im nächsten Atemzug den Wert des Friedens spüren. Es erinnert daran, wie zerbrechlich dieser Zustand ist. Ein Privileg, das wir oft als selbstverständlich ansehen. Warum wir ihn aktiv bewahren müssen. Und wie wir diesen Frieden bewusst gestalten sollten. Vor der eigenen Haustüre. Erkenntnis statt Resignation, Inspiration statt Angst.“

Kulturelle Marke der Region

Grenzgang soll zwar im Oberen Mühlviertel beginnen, jedoch als kulturelles Leuchtfeuer weit darüber hinausstrahlen. „Wir machen das Mühlviertel zum Kultur-Hotspot mit internationaler Strahlkraft. Donau-Böhmerwald als neuer Fixpunkt für zeitgenössische Kunst und Kultur“, nennt er seine Vision. „Ohne das Festival wäre Woodstock nur ein Dorf. Ohne Grenzgang bleibt das Mühlviertel eine unentdeckte Bühne. Salzburg steht für Festspiel, Wien für Mozart, Bayreuth für Wagner. Unsere Region ist wunderschön, aber kulturell unterschätzt. Bald stehen wir für Mut und Ausdruck in der Kunst. Die da oben am Böhmerwald, die stehen für etwas. Die trauen sich was. Die machen was!“

Geht es nach Peter Werner, soll Grenzgang kein einmaliges Event bleiben, sondern regelmäßig stattfinden und damit „zur künstlerischen Marke und kulturellem Aushängeschild für eine kreative, weltoffene Region werden“.

Mitmacher gesucht

Grenzgang bündelt Kreativität und vereint Künstler, Publikum und eine ganze Region. In diesem Sinne hofft Peter Werner auf viele Kooperationspartner, die mit ihm das außergewöhnliche Festival tatsächlich in die Tat umsetzen. Kunstschaffende aller Genres, die sich mit dem Thema Krieg und Frieden auseinandersetzen wollen, sind eingeladen, sich zu melden. Ebenso wie Besitzer ungewöhnlicher Locations, die bereit sind, ihre Räume für Kunst zu öffnen. Und Sponsoren, Unterstützer und Förderer, die ein mutiges und einzigartiges Kulturprojekt fördern möchten.

„Bereits jetzt gibt es großes Interesse an Grenzgang und das nicht nur in der Region. Das Festival hat das Potenzial, weit über die Grenzen des Mühlviertels hinaus Beachtung zu finden“, ist Peter Werner überzeugt und lädt ein: „Das ist nicht bloß ein Festival. Das ist eine Bewegung. Sei dabei!“