"Danke, dass ihr mein Leben gerettet habt": Skifahrer am Hochficht überlebte dank engagierter Helfer
HOCHFICHT. Eine perfekt ineinandergreifende Rettungskette rettete einem Skifahrer am Hochficht das Leben.

„Der Rudi ist auf einmal nach vorne gekippt und gestürzt“, erinnert sich Ersthelfer Gerhard Trautner, der den Skifahrer auf der Piste liegen sah. Zunächst dachte er an eine harmlose Verletzung. Doch schnell wurde ihm klar, dass es um alles geht. Das Herz von Rudolf Pfoser hatte bei der Abfahrt plötzlich aufgehört zu schlagen. Zusammen mit seinem Kollegen Ewald Pfoser begann Trautner sofort mit Wiederbelebungsmaßnahmen. Gerhard übernahm die Herzdruckmassage, während Ewald zur Talstation eilte, um Hilfe zu holen.
Markus Mittermüller, erst seit acht Tagen bei den Hochficht Bergbahnen beschäftigt, alarmierte umgehend die Betriebsleitung und setzte den Notruf ab. Weitere Ersthelfer eilten hinzu: Reinhold Peherstorfer, ein zufällig anwesender freiwilliger Rotkreuz-Mitarbeiter, Edwin Obermüller aus Ulrichsberg und Ludwig Gabriel von der Bergrettung Böhmerwald führten die Herz-Lungen-Wiederbelebung fort. Ein Mitarbeiter der Leitstelle Linz-Mühlviertel gab Anweisungen über das Telefon: „Pumpen, pumpen, pumpen. Das sagte er immer wieder“, erzählt Mittermüller.
Defibrillator-Einsatz war erfolgreich
Betriebsleiter Dominik Rabeder brachte einen Laiendefibrillator, der erfolgreich eingesetzt wurde. Als die Rotkreuz-Sanitäter aus Ulrichsberg eintrafen, ging es Schlag auf Schlag: Die Notfallsanitäter Jürgen Leitner, Stefan Wagner und Sanitäter Lorenz Riesinger sicherten die Atemwege, verabreichten Adrenalin und setzten die Herzdruckmassage fort. Der zufällig anwesende Arzt Andreas Leitner unterstützte die Rettungskräfte.
Kurz darauf zeigte das EKG wieder einen Herzrhythmus. Mit dem Notarzthubschrauber Christophorus 10 wurde er ins Krankenhaus geflogen. Heute, drei Monate nach dem dramatischen Ereignis, sagt Rudolf Pfoser voller Dankbarkeit: „Ohne euch wäre ich nicht mehr hier. Ihr habt mein Leben gerettet!“
Lebensretter im Team
„Unsere Schulungen und die Defibrillatoren haben ein Leben gerettet“, betont Hochficht-Geschäftsführer Gerald Paschinger. Die Helfer Ewald Pfoser und Gerhard Trautner ergänzen: „Es war klar, dass wir handeln müssen – und genau das haben wir getan.“
Stefan Wagner vom Roten Kreuz betont: „Das Wichtigste ist, überhaupt etwas zu tun! Schnell und fest auf die Mitte des Brustkorbs drücken – das kann jeder.“ Das Rote Kreuz empfiehlt, alle drei bis fünf Jahre einen Erste-Hilfe-Kurs zu wiederholen. Informationen gibt es unter www.erstehilfe.at.
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