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Bio-Landwirtschaft: Einstieg ins ÖPUL-Programm nur mehr mit Herbstantrag möglich

Martina Gahleitner, 13.10.2015 07:30

BEZIRK ROHRBACH. Wer vorhat, auf biologischen Landbau umzusteigen, sollte das noch jetzt im Herbst machen. Denn nur mehr heuer gibt es über das ÖPUL-Programm eine Bio-Förderung, dann heißt es bis 2020 warten.
 

Kontrolle vom Feld bis ins Regal: LACON-Chef Erwin Huber bei der Überprüfung eines Weinbau-Betriebes im Weinviertel.

Bereits jetzt wirtschaften etwa ein Viertel der heimischen landwirtschaftlichen Betriebe biologisch. Geht es nach Erwin Huber, Geschäftsführer des LACON-Prüfinstitutes und selbst leidenschaftlicher Bio-Bauer, können das noch viel mehr werden: „Ich könnte mir vorstellen, dass der Bio-Anteil in unserer Bioregion auf 50 Prozent ansteigt“, sagt Huber. Jetzt wäre ein guter Zeitpunkt für einen Umstieg von konventionell auf biologisch. Denn bis 2020 ist dann der Einstieg in das Agrar-Umweltprogramm ÖPUL nicht mehr möglich. „Der Bio-Landbau ist eine Chance für viele Mühlviertler Bauern und bietet ihnen eine langfristige Zukunftsperspektive. Denn Bio ist sehr gefragt. Studien zeigen, dass vor allem junge Familien Bio-Produkte bevorzugen. Außerdem sind die Erzeugerpreise gut“, weiß der Pfarrkirchner. Er und sein Team im Rohrbacher Institut für Lebensmittelzertifizierung informieren Biolandwirte in spe gerne näher über den Einstieg.

Wo bio drauf steht, ist bio drin

Das LACON-Institut übernimmt auch die jährliche Kontrolle der Betriebe, zieht Proben und sorgt damit für Sicherheit beim Konsumenten. „Der Konsument kann sich auf das Bio-Zeichen absolut verlassen. Das Zertifikat bescheinigt Bio-Qualität, die vom Feld bis ins Land kontrolliert wird.“ Vor mehr als 20 Jahren hat Erwin Huber begonnen, das Kontrollsystem aufzubauen. Mittlerweile werden 3000 Betriebe in ganz Österreich von den 50 Mitarbeitern überprüft.

Umweltschutz und Tierwohl

Bei der biologischen Bewirtschaftung geht es zum einen um Umweltschutz. Huber zum Beispiel hat auf seinem Milchkuh-Bio-Betrieb in Pfarrkirchen in den vergangenen 30 Jahren 600 Tonnen Kunstdünger und 3000 Liter Spritzmittel eingespart. Zum anderen geht es um das Tierwohl. „Bis zur Schlachtung soll es dem Tier gut gehen und stressfrei leben können. Das schmeckt man dann im Fleisch oder der Milch“, sagt Huber.

Gefragt wie noch nie

Dass es sich auszahlt, auf die Bio-Schiene zu wechseln, kann Daniel Breitenfellner als Geschäftsführer der Bioregion Mühlviertel bestätigen: „Bio ist derzeit gefragt wie noch nie. Es werden Produzenten für landwirtschaftliche Produkte intensiv gesucht, da die gewerblichen Betriebe, die diese Produkte weiterverarbeiten, großen Bedarf haben“, nennt Breitenfellner hier Obst in Bio-Qualität ebenso wie Geflügel, Jungrinder oder Schweine. „Aufgrund der Nachfrage gehe ich davon aus, dass auch landwirtschaftliche Betriebe neu in die Bio-Produktion einsteigen werden.“ Ziel des Vereins Bioregion Mühlviertel mit derzeit 130 Mitgliedsbetrieben, ist es auch, in den nächsten Jahren deutlich zu wachsen. Außerdem sollen die Urproduzenten durch Projekte noch stärken in den Verein eingebunden werden.

Konsumenten können jetzt ebenfalls als förderndes Mitglied das Netzwerk  mitgestalten (mehr dazu auf www.bioregion-muehlviertel.at). Neu ist außerdem der Online-Shop, mit der Bio-Produkte aus dem Mühlviertel versandkostenfrei in ganz Österreich ausgeliefert werden (www.biologisch.kaufen).


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