Nach Wahl-Niederlage: Georg Ecker legt auf Gemeindeebene alle Ämter zurück
BEZIRK ROHRBACH. Mit einem Paukenschlag in Kollerschlag endeten die Bürgermeister-Wahlen im Bezirk Rohrbach: Der amtierende Bürgermeister und ÖVP-Bezirksparteiobmann Georg Ecker musste sich dem SPÖ-Kandidaten Johannes Resch geschlagen geben. Ecker legt jetzt auf Gemeindeebene alle Ämter zurück.

Ecker erreichte 47,46 Prozent der Stimmen, Johannes Resch konnte 52,54 Prozent für sich verbuchen. „Das war ein wirklicher Schock“, kommentiert Ecker das Ergebnis, das er absolut nicht nachvollziehen kann. „Wir haben in Kollerschlag so viel erreicht und viel auf Schiene gebracht, viel Geld aus Landesmitteln für die Gemeinde flüssig gemacht und eigentlich alles umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben – ich kann‘s nicht verstehen.“ Georg Ecker wird nach diesem Wahl-Ausgang auf Gemeindeebene alles zurücklegen.
Wie es für den langjährigen ÖVP-Landtagsabgeordneten auf Landesebene weitergehen wird, lässt er noch offen.
Schwarz dominiert
31 der 37 Rohrbacher Gemeinden bleiben aber weiterhin in ÖVP-Hand. In 13 stellte ohnehin die ÖVP als einzige Partei einen Kandidaten, die somit relativ entspannt in den Wahlsonntag gehen konnten. Neue Gesichter gibt es dennoch wie schon länger geplant in Neufelden (Peter Rachinger folgt Hubert Hartl nach), Niederwaldkirchen (Harald Haselmayr folgt Erich Sachsenhofer), in Peilstein (Felix Grubich folgt auf Franz Lindinger) und in St. Martin (Manfred Lanzersdorfer folgt Wolfgang Schirz).
SPÖ stellt vier Bürgermeister
Die SPÖ hat jetzt in vier Gemeinden das Zepter in der Hand: In Kollerschlag übernimmt Johannes Resch. Nebelbergs Bürgermeister Markus Steininger wurde mit einem Plus von 18,87 Prozent eindrucksvoll bestätigt; ÖVP-Kandidat Alexander Egger kam auf 30,52 Prozent. Auch in Haslach und Julbach bleiben die Sozialdemokraten Dominik Reisinger und Johannes Plattner als Bürgermeister im Amt – Letzterer sicherte sich dieses mit einem satten Zugewinn von knapp 25 Prozent.
Newcomerin zwingt Stürmer in die Stichwahl
Ein Überraschungserfolg gelang der SPÖ in St. Johann. Hier erreichte Bürgermeister-Kandidatin Juliane Fuchs auf Anhieb 42,75 Prozent. Amtsinhaber Albert Stürmer von der ÖVP rutschte von 73,14 Prozent im Jahr 2015 auf 48,02 Prozent herab. FPÖ-Kandidat Heinrich Wolkerstorfer erreichte 9,22 Prozent. Somit wird es in St. Johann am 10. Oktober zur Stichwahl kommen. „Wir wollen die Zeit jetzt nutzen, um wieder alle zum Wählen zu motivieren“, sagt Fuchs, die den Erfolg im jungen Team sieht, das „frischen Schwung reinbringt und unterschiedlichste Schwerpunkte abdeckt“.
Stürmer fehlten nur 14 Stimmen, um sich das Amt erneut zu sichern, er habe aber eigentlich angesichts dreier Bürgermeister-Kandidaten schon im Vorfeld mit einer Stichwahl gerechnet. Für diese möchte Stürmer den Wählern „deutlich machen, dass ihre Entscheidung auch eine richtungsweisende für die Zukunft der Gemeinde sein wird“.
FPÖ-Kandidat fordert Höfler heraus
Ebenfalls nochmal gewählt wird in Aigen-Schlägl, wo ÖVP-Amtsinhaberin Elisabeth Höfler (45,21 Prozent) und FPÖ-Kandidat Ricardo Lang (41,52 Prozent) in die Stichwahl gehen. SPÖ-Kandidatin Ingrid Groiß kam auf 13,28 Prozent. „Ich bin bei den Hausbesuchen mit sehr vielen Wählern in Kontakt gekommen und habe schon gespürt, dass sich was ausgehen könnte. Wir werden jetzt alles dafür tun, damit wir die Stichwahl gewinnen“, kündigt Lang an. Höfler bedankt sich „bei allen, die mich gewählt und in der letzten Zeit unterstützt haben“. Wie sie die Stichwahl angehen möchte, lässt sie noch offen.
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