Knapp 99 Prozent Zustimmung für Gerti Scheiblberger: Rohrbacher ÖVP hat erstmals eine Frau an der Spitze

Fast wie ein großes Familientreffen fühle es sich an, meinte die Politikerin aus Rohrbach-Berg mit einem Blick auf das vollbesetzte Centro. Und in einer Familie hält man halt zusammen. Das zeigte sich dann bei der geheimen Abstimmung, als so gut wie alle der Delegierten ihre Stimme für Gertraud Scheiblberger abgaben. Zu ihrem ersten Stellvertreter wurde Oberkappels Bürgermeister Manuel Krenn mit 98,58 Prozent gewählt; ebenso deutlich fiel das Ergebnis für den Rest des ÖVP-Teams aus.

„Gemeinsam sind wir stark“

„Ich gehe mit Respekt und mit riesengroßer Freude an meine neue Aufgabe und werde gemeinsam mit meinem starken Team mit voller Kraft für unseren Bezirk Rohrbach weiterarbeiten und diesen weiterentwickeln“, versprach die frisch gewählte Bezirksparteiobfrau. „Mit den Menschen, für die Menschen“ nimmt sie sich dabei als Motto. Neben den thematischen Inhalten, geht es ihr auch um die Wertschätzung im Umgang miteinander, denn diese sei in der Politik teilweise verloren gegangen. „Im Bezirk Rohrbach funktioniert die Kultur des Miteinander sehr gut. Helfen wir zusammen, denn gemeinsam sind wir stark“, ergänzte Scheiblberger.

Politik ist weiblicher geworden

Ihre politische Laufbahn begann in der Gemeindepolitik, vor 14 Jahren ist die Mama von zwei erwachsenen Kindern als Bezirksgeschäftsführerin zur Bezirks-ÖVP gekommen. Sie merkt, dass die Politik in den vergangenen Jahren „beweglicher, flexibler und weiblicher“ geworden ist. Scheiblberger selbst ist als erste ÖVP-Obfrau im Bezirk Rohrbach bestes Beispiel dafür, auch im neuen ÖVP-Team zeigt sich ein sehr hoher Frauenanteil.

Stolze Bilanz

Die diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin folgt an der ÖVP-Spitze LAbg. Georg Ecker nach, der seit 1985 als Bauernbund-Mitglied aktiv und seit 1996 auch Vizebürgermeister und später Bürgermeister von Kollerschlag war. 2003 ist er in den Landtag eingezogen, seit Mai 2017 war er Bezirksparteiobmann. „Die Politik kann nur die Rahmenbedingungen schaffen. Im Bezirk Rohrbach haben wir diese gut genutzt, um die Lebensqualität zu verbessern“, meinte er in seinem abschließenden Bericht. Damit verwies Ecker etwa auf die neuen Betriebe, die sich angesiedelt haben und die Rohrbach schon zum Einpendlerbezirk machen; auf die geringste Arbeitslosigkeit; auf die stetig ausgebauten Verkehrsverbindungen mitsamt der Vierten Donaubrücke und der neuen Eisenbahnbrücke, von denen die Mühlviertler profitieren; und vor allem auf die gemeinsam von allen 37 Gemeinden getragenen Projekte, wie Wirtschaftspark, Leaderregion oder Energiegenossenschaft. Jüngster Erfolg ist das Bezirkshallenbad. „Wenn wir die Lebensqualität weiter ausbauen, werden die Leute weiterhin ihren Lebensmittelpunkt im Bezirk setzen“, ist er überzeugt. Besonders am Herzen lag ihm stets die Landwirtschaft, die er mehr als 30 Jahre lang begleitet und unterstützt hat. Es werde neue Herausforderungen geben, meinte Georg Ecker, aber er sei überzeugt, dass es für den ländlichen Raum und den Bezirk Rohrbach gut weitergehen wird.

Für seinen langjährigen Einsatz bedankte sich auch Landeshauptmann Thomas Stelzer, der verdeutlichte, dass Oberösterreich trotz der schwierigen, herausfordernden globalen Lage so stark nie zuvor sei.