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Für eine stabile Versorgung: Zweite Gas-Röhre im Oberen Mühlviertel geplant

Martina Gahleitner, 17.07.2023 11:36

BEZIRK ROHRBACH/UU. Zwischen Oberkappel und Bad Leonfelden soll, parallel zur bestehenden Gasleitung, eine zweite Röhre verlegt werden. Allerdings steckt das Projekt, das der Versorgungssicherheit dient und auch eine Investition in die Energiewende ist, nach wie vor erst in den Startlöchern.

Die Gasverdichterstation bei Oberkappel (Foto: Fellhofer)
Die Gasverdichterstation bei Oberkappel (Foto: Fellhofer)

Weil seit Beginn des Ukraine-Krieges die Gasnachfrage an den deutschen Importpunkten Oberkappel und Überackern (Bezirk Braunau) ansteigt und die Kapazitäten der seit 1980 betriebenen West-Austria-Gasleitung (WAG) kaum mehr ausreichen, plant die Gas Connect Austria einen stufenweisen Ausbau. Eine erste Ausbaustufe würde den Import an zusätzlicher Kapazität aus Deutschland um rund 30 Prozent erhöhen; im Endausbau sieht die Planung rund 50 Prozent zusätzliche Kapazität an den Einspeisepunkten in Oberkappel und Überackern vor.

Dafür muss von Oberkappel bis Bad Leonfelden ein zweites Gas-Rohr, parallel zur bestehenden Leitung, verlegt werden. Gas Connect Austria steht mit dem Projekt WAG Loop in den Startlöchern, allerdings ist die Finanzierungsfrage noch nicht geklärt.

Für Erdgas und Wasserstoff

Der WAG Loop soll nicht nur die Versorgungssicherheit gewährleisten und den Weg Richtung Unabhängigkeit von russischen Gaslieferungen bereiten, sondern sei auch eine Investition in die Energiewende, heißt es von Gas Connect Austria. Denn in der Endausbaustufe können die Pipelines parallel Erdgas und Wasserstoff oder flexibel jede Mischform transportieren. Das würde den Fluss grüner Energie zu Industriestandorten in Österreich, aber auch nach Deutschland ermöglichen.

Arbeiten bündeln

In der Region, in der eine Starkstromleitung geplant ist, denkt man noch einen Schritt weiter: Das Verlegen der zweiten Gas-Röhre würde die Möglichkeit zur Infrastrukturbündelung bieten: Denn parallel mit der Gas-Röhre könnte gleich die geplante 110 kV-Freileitung als Erdkabel mitverlegt werden, was für die betroffenen Grundbesitzer die geringere Beeinträchtigung wäre.


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