Frauen verdienen in Urfahr-Umgebung um fast ein Drittel weniger als Männer
BEZIRK. Arbeiterinnen und weibliche Angestellte aus Urfahr-Umgebung verdienten im ersten Halbjahr 2024 um fast 31 Prozent weniger als die männlichen Beschäftigten im Bezirk. Das zeigt der Frauenmonitor 2024 der Arbeiterkammer Oberösterreich (AK OÖ).

Arbeiterinnen und weibliche Angestellte aus Urfahr-Umgebung haben im ersten Halbjahr 2024 mittlere Einkommen von 2.116 Euro brutto im Monat bezogen. Sie verdienen somit um fast 31 Prozent weniger als die männlichen Beschäftigten im Bezirk. Teilzeit und schlecht ausgebaute Kinderbetreuung und Kinderbildung sind nur zwei Gründe dafür. Denn selbst bei ganzjähriger Vollzeitbeschäftigung verdienen Frauen um fast 23 Prozent weniger als Männer.
Weniger als die Hälfte aller Unselbständigen in Vollzeit
Für die ungünstige Einkommensentwicklung sowie den hohen Unterschied zum Männerverdienst spielt Teilzeit eine wesentliche Rolle. Lediglich 39,1 Prozent aller unselbständig beschäftigten Frauen in Urfahr-Umgebung haben einen Vollzeitjob. Das heißt umgekehrt: Deutlich mehr als die Hälfte der Frauen aus dem Bezirk arbeiten Teilzeit. Arbeiterinnen verdienen 1.761 Euro brutto im Median pro Monat, weibliche Angestellte 2.306 Euro (jeweils Median = die Hälfte verdient mehr, die Hälfte weniger). Der Equal Pay Day fiel in Urfahr-Umgebung heuer auf den 9. Oktober. Ab diesem Datum arbeiten vollzeitbeschäftigte Frauen im Vergleich zu Männern statistisch betrachtet „gratis“. Oberösterreich liegt hier im Bundesländervergleich vor Vorarlberg auf dem vorletzten Platz. In Urfahr-Umgebung ist der Unterschied zwischen den durchschnittlichen Männer- und Fraueneinkommen noch größer.
Stangl: „Ausbau der Kinderbetreuungseinrichtungen und Pflege dringend notwendig“
“Abgesehen vom Faktor Teilzeit ist die Einkommenslücke nur zu einem geringen Teil durch Unterschiede in der Ausbildung zu erklären. Wir setzen uns daher dafür ein, dass Frauen in unserem Bundesland die gleichen Chancen wie Männer erhalten und gleichgestellt werden. Dringend notwendig sind ein umfassender Ausbau der Kinderbildungs- und -betreuungseinrichtungen sowie der Pflege, gleiche Bezahlung für gleich(wertig)e Arbeit sowie effektive Maßnahmen für Pensionsgerechtigkeit. Hier braucht es unter anderem einen Aufwertungsfaktor bei den Beitragsgrundlagen der Frauen, durch den die Benachteiligungen in der Arbeitswelt nicht gänzlich in die Pension übertragen werden“, so AK-Präsident Andreas Stangl.
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