Sonntag 23. März 2025
KW 12


Weitere Angebote

Sociale Medien

Kontakt

30 Jahre Kindernest Vöcklabruck: Eine Erfolgsgeschichte mit Herz

Thomas Leitner, 21.03.2025 15:05

VÖCKLABRUCK. Aus einer Idee unter schattigen Bäumen wurde eine Erfolgsgeschichte: Seit 30 Jahren bietet das Kindernest Vöcklabruck liebevolle Betreuung für die Kleinsten der Region. Mehr als 1.000 Kinder fanden hier seither Raum zum Spielen, Lernen und Großwerden.

Toni Hüttmayr, Traudi Mittendorfer, Maria Dambauer, Sabine Jantzen, Theresa Ablinger, Martina Hinke (v. li.) (Foto: Tom Leitner)
  1 / 2   Toni Hüttmayr, Traudi Mittendorfer, Maria Dambauer, Sabine Jantzen, Theresa Ablinger, Martina Hinke (v. li.) (Foto: Tom Leitner)

Vor 30 Jahren startete in Vöcklabruck ein besonderes Betreuungsprojekt: Das Kindernest. Gegründet aus einer Initiative engagierter Menschen, entwickelte sich daraus eine unverzichtbare Einrichtung für die Region. Heute betreut das Kindernest Vöcklabruck rund 30 Kinder in drei Gruppen – ein Meilenstein, der auf eine bewegte Geschichte zurückblickt.

Von der Idee unter Bäumen zur Umsetzung

Im Jahr 1995 gründeten Anton Hüttmayr und Traudi Mittendorfer gemeinsam mit weiteren Engagierten das Kindernest Vöcklabruck. Hintergrund war die Verkürzung der Karenzzeit, die Eltern vor neue Herausforderungen stellte: Frühzeitig Betreuungsplätze für ihre Kleinkinder zu finden.

„Ich weiß noch gut, wie wir damals beim Wirt am Weinberg unter den Bäumen im Schatten gesessen sind und die Idee perfektioniert haben – was wir alles brauchen, wie wir das angehen wollen. Und mit diesen Sachen sind wir dann zum damaligen Landeshauptmann Ratzenböck nach Linz gefahren“, erinnert sich Initiator und Gründer Anton Hüttmayr. Auch wenn der Landeshauptmann dem Vorhaben zunächst skeptisch gegenüberstand, gab er schließlich sein Einverständnis.

Erste Schritte in der Dürnau

Fündig wurde man schließlich im Vöcklabrucker Stadtteil Dürnau: Ein ehemaliges Geschäftslokal bot Platz für die erste Gruppe mit sechs Kindern zwischen ein und drei Jahren.

Maria Dambauer, die das Kindernest seit Beginn leitete, erinnert sich: „Zu Beginn war das Kindernest nur ein leerer Raum. Ich habe meine pädagogischen Materialien von zu Hause mitgebracht – und dann kam Herr Hüttmayr noch mit einer Kiste Duplo-Bausteine vorbei. Das war für mich der Moment, in dem alles seinen Anfang nahm.“

Vom Gendarmerie-Gebäude zum Lebenshaus

Das Projekt wuchs stetig. 2010 erfolgte der Umzug in ein größeres Gebäude – das ehemalige Gendarmeriegebäude in Vöcklabruck, das leer stand, nachdem die Polizei einen neuen Standort bezogen hatte. Wieder war Anton Hüttmayr treibende Kraft: Nach einigen Hürden konnte das Gebäude über die ÖVP erworben werden. Mit viel Engagement wurde daraus das Lebenshaus – ein Ort für mehrere soziale Einrichtungen, darunter auch das Kindernest.

Ein besonderer Moment bleibt Maria Dambauer bis heute in Erinnerung: „Am 21. Juni 1999 durften wir mit den Kindern Prinzessin Karoline im Vöcklabrucker Spital besuchen, nachdem sie ihr Kind zur Welt gebracht hatte. Wir waren die Einzigen, die hinein durften, um ihr persönlich zu gratulieren“, erzählt sie mit einem Lächeln.

Mehr als 1.000 Kinder betreut

Seit 1999 ist das Kindernest Teil des Oberösterreichischen Hilfswerks. Heute bietet es Platz für rund 30 Kinder in drei Gruppen. Insgesamt wurden in den vergangenen drei Jahrzehnten mehr als 1.000 Kinder betreut. Das Hilfswerk im Bezirk Vöcklabruck beschäftigt aktuell 130 Mitarbeitende – etwa zur Hälfte im Pflegebereich, zur Hälfte in der Kinderbetreuung.

Neben dem Kindernest Vöcklabruck, das heuer sein 30-jähriges Jubiläum feiert, betreibt das OÖ Hilfswerk im Bezirk auch die Krabbelstube Attersee, das Kindernest Regau, das Kindernest Oberndorf sowie das Kindernest Schwanenstadt und ist damit eine wichtige Stütze für Familien in der gesamten Region.

Viele kleine Momente, die bleiben

Martina Hinke, die seit drei Jahren die Bezirksleitung innehat, blickt mit Stolz zurück: „In 30 Jahren Kindernest sind über eine Million Taschentücher verbraucht worden – für kleine Schnupfennasen, Tränen oder auch mal ein Lachen. Wir sind mit den Kindern sinnbildlich um die ganze Welt spaziert, haben gesungen, gelacht, geweint, gewickelt und sie auch in den Schlaf begleitet. Diese vielen kleinen Momente machen das Kindernest so besonders.“


Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.

Jetzt anmelden