Salzkammergut Klinikum: Klinische Psychologie feiert 25 Jahre
SALZKAMMERGUT. Die Klinische Psychologie am Salzkammergut Klinikum hat sich in den letzten Jahren zu einem unverzichtbaren Bestandteil moderner medizinischer Behandlungskonzepte entwickelt und nimmt auch generell in Krankenhäusern eine immer bedeutendere Rolle ein. Die Klinische Psychologie des Salzkammergut Klinikums Vöcklabruck feierte nun ihr 25-jähriges Bestehen mit einer festlichen Veranstaltung.

Im Jahr 1999 hat im damaligen Landeskrankenhaus Vöcklabruck die erste Klinische Psychologin ihren Dienst angetreten, nachdem das Angebot einer Klinischen Psychologie im Krankenanstaltengesetz 1997 verankert wurde. Mittlerweile – 25 Jahre später – ist das Team unter der Leitung von Jutta Stadler auf 25 Mitarbeiter angewachsen. Gesamt 18 arbeiten in Vöcklabruck, drei sind unter der Standortkoordination von Antonia Schiffer-Hitsch im Klinikum Bad Ischl tätig, vier unter der Koordination von Petra Tontsch-Eder in Gmunden.
Fünf Fachbereiche
Die Klinische Psychologie ist am SK in fünf Fachbereiche unterteilt: Den allgemein klinisch-psychologischen,- den psychoonkologischen,- den palliativpsychologischen,- den neuropsychologischen,- sowie den Kinder- und Jugendpsychosomatischen/-psychiatrischen Fachbereich. Stadler und ihre Kollegen arbeiten auf der Basis des bio-psycho-sozialen Modells. Dieses Modell fördert das ganzheitliche Verständnis von Gesundheit und geht davon aus, dass eine Krankheit nicht rein somatisch ist, sondern als Störung der Interaktion von körperlichen, psychischen und sozialen Faktoren entsteht. Ob wir uns krank oder gesund fühlen, wird von vielen Faktoren beeinflusst und hängt somit nicht immer nur mit unserem Körper zusammen. Auch die Psyche und unser soziales Umfeld wirken auf unsere Gesundheit und müssen daher auch bei der Diagnostik und Behandlung von Krankheiten berücksichtigt werden.
„Wir wissen, dass der Körper nicht von der Psyche zu trennen ist. Alles hängt eng zusammen“, so Jutta Stadler.
In welchen Bereichen ist die Klinische Psychologie tätig?
Das Tätigkeitsfeld der Klinischen Psychologie ist breit und vielfältig. Alle somatischen (den Körper betreffenden) Stationen im Salzkammergut Klinikum Vöcklabruck werden im Rahmen eines klinisch-psychologischen Konsiliardienstes, mit unterschiedlichen Schwerpunkten, mit betreut. Die PsychologInnen helfen Betroffenen bei der Bewältigung von akuten Krisensituationen oder sonstigen schwierigen, bedrückenden Lebenssituationen, etwa nach lebenseinschneidenden Erkrankungen, wie Krebsdiagnosen, Beinamputationen, chronischen Erkrankungen, im Rahmen von Trauerprozessen wie bei Fehl - oder Totgeburten, nach traumatischen Unfällen, im Sterbeprozess oder nach anderen Schicksalsschlägen. Mittels der psychologischen Behandlung sollen PatientInnen unterstützt werden, um mit Belastungen, Veränderungen und Ängsten im Rahmen ihrer Erkrankung besser umgehen zu können und gleichzeitig aber auch ihre eigene Selbstwirksamkeit wieder zu stärken.
Grundsätzlich haben alle Patienten die Möglichkeit nach hausinterner Zuweisung von den behandelnden ÄrztInnen für die Dauer ihres stationären Aufenthalts von der Klinischen Psychologie mit behandelt zu werden. In einigen Fachbereichen ist jedoch über den stationären Aufenthalt hinweg auch eine ambulante klinisch-psychologische Behandlung möglich. „Unser Ziel ist es, die Patientinnen und Patienten zu stabilisieren, sie ein Stück während ihres Krankheitsprozesses zu begleiten und sie zu Expertinnen und Experten für ihre neue Lebenssituation zu machen“, so Stadler abschließend.