Donnerstag 17. April 2025
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SATTLEDT. Schnittblumen haben oft lange Transportwege – nicht so, wenn sie bei „Lisi Grün“ in Sattledt gekauft werden. Die studierte Agrarwissenschaftlerin Elisabeth Rehrl zieht Jungpflanzen für Gemüse, Kräuter und Blumen, sät Schnittblumen für Floristen und bietet Blumen zum Selbstpflücken an.

Prächtig gedeihen Rizinus und Sonnenblumen am Feld von Elisabeth Rehrl in Sattledt. Als Lisi Grün zieht die Agrarwissenschaftlerin Schnittblumen für Floristen und Private. (Foto: Tips)
  1 / 5   Prächtig gedeihen Rizinus und Sonnenblumen am Feld von Elisabeth Rehrl in Sattledt. Als Lisi Grün zieht die Agrarwissenschaftlerin Schnittblumen für Floristen und Private. (Foto: Tips)

Begonnen hat die 35-jährige Mutter einer kleine Tochter mit Gemüseanbau für den Eigenbedarf „und dann ist das irgendwann Richtung Blumen geschwenkt“, erzählt Lisi Grün. Beim „Unterhub“, dem Bauernhof der Eltern ihres Lebensgefährten, sind Dahlien die ersten Blumen, die sie setzt. „Die Knollen habe ich schon hierher mitgebracht ebenso wie einige Stauden von der Mama im Topf“, erinnert sie sich an die Anfänge.

Trockenblumen wieder in

Heute sind es rund 200 Dahlien aus 20 Sorten, die sie auf rund 3.000 Quadratmetern hegt und pflegt, ebenso wie Zinnien, Cosmea, Schmuckkörbchen, Löwenmäulchen, Lisianthus, Sonnenhut, Lilien, Sonnenblumen, Rosen und viele andere Arten. Besonders beliebt sind seit einiger Zeit auch wieder Trockenblumen wie Strohblumen, Trommelstöckchen, Limonium oder Ziergräser. „Die haben ihr verstaubtes Image wirklich verloren“, weiß die passionierte Gärtnerin, die auch gebundene Blumensträuße oder Trockenkränze zum Verkauf anbietet. Gelernt hat sie das Binden in erster Linie von der Mama. „Aber auch über Youtube“, lacht sie. Anpflanzen, Pikieren, Umtopfen waren häufige Aufgaben während der Praktika für ihr Studium „und über Schnittblumenanbau habe ich viel aus – vor allem englischer – Literatur gelernt“, so Rehrl.

Bodenbearbeitung gering halten

Die Arbeit von Lisi Grün beginnt mit der Vorbereitung des Bodens. Als Bio zertifizierter Betrieb achtet sie darauf, die Erde nur minimal zu bearbeiten. „Um den Schichtenaufbau und die Mikroorganismen so wenig wie möglich zu stören, gebe ich eine dicke Mulchschicht oder Gründüngung auf die Beete und decke mit Silofolie ab. Über den Winter stirbt alles ab, ich reche ein bisschen aus und kann wieder pflanzen.“ Gejätet wird händisch, wobei viel mulchen mit altem Stroh und Heu aus dem Bauernhof hilft, die Beikräuter im Zaum zu halten.

Den größten Teil der Arbeit macht die Qualitätssicherin in einem Gemüsebaubetrieb, die aktuell in Karenz ist, selbst. „Heuer habe ich erstmals eine Praktikantin, die zwei Mal im Monat hilft“, erzählt Rehrl, die ihre stärkste Zeit bis Mitte Juli hat, danach fällt der Unkrautdruck deutlich ab.

Narzissen bis Chrysanthemen

Ab März kann man bei ihr in der Sipachzellerstraße 3 Narzissen und Märzenbecher selbst schneiden, aktuell gibt es unter anderem Dahlien in allen Formen oder Sonnenblumen und bald Herbstastern. Je nach Frost kann man bis Mitte November pflücken. Zuletzt sind die Chrysanthemen dran.

„Heuer habe ich damit begonnen Floristen mit Schnittblumen zu beliefern. Das taugt mir sehr, weil es eine wöchentliche Abnahme ist“, freut sich Lisi Grün, die weiß, warum ihr Angebot bei Floristen so gut ankommt: „Die Blumen sind frisch und nicht drei Tage lang unterwegs. Außerdem habe ich fragile Sorten, die wegen langer Transportwege sonst nicht erhältlich sind.“

Beim Workshop selber anpacken

Wem das Selbstpflücken der Blumen bei Lisi Grün zu wenig ist, der kann mit ihr und zwei Floristinnen in Workshops lernen, wie man Blumen, Trocken- beziehungsweise Adventkränze bindet. www.lisigruen.at


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