OÖ/ NÖ. Während Elektroautos großzügig gefördert werden, sind Stromheizungen streng reglementiert. Auf der einen Seite wird massiver Stromverbrauch gefördert, auf der anderen Seite mit dem Argument der Stromeinsparung verhindert. Warum eigentlich?

Elektroautos sollen Verbrennungsmotoren ersetzen und dadurch für bessere Luft und geringeren Verbrauch sorgen. Beides stimmt durchaus, aber nur, solange man den Strom aus erneuerbarer Energie gewinnt. Wird der Strom aus einem Kohlekraftwerk bezogen, so hat man den geringen Wirkungsgrad des Kraftwerks, viel Abgas und noch die Verteilungsverluste zu integrieren. Das berücksichtigt auch die Förderrichtlinie, denn diese verlangt eine ausschließliche Nutzung von erneuerbarer Energie.
Doch E-Autos haben noch einen unglaublichen Vorteil. Während momentan Stromanbieter in großem Stil Speicherkraftwerke bauen, um billigen Nachtstrom in teuren Spitzenstrom zu verwandeln, ist das Elektroauto das Speicherkraftwerk der Zukunft. Zu Spitzenzeiten kann der Autoakku ins Netz abgeben. Zu Schwachlastzeiten wird er wieder aufgeladen. Die Heizung mit elektrischem Strom ist noch schwieriger zu beurteilen.
Während elektrische Konvektionsgeräte sprichwörtlich den Strom beim Fenster raus heizen, können großflächige elektrische Infrarotheizungen gegenüber den Konvektoren bis zu 50 Prozent an elektrischer Energie sparen. Also ist hier auch eine massive Energieeinsparung gegenüber mit Heizkessel betriebenen Konvektoren möglich. Natürlich ist auch hier Ökostrom zu bevorzugen, da sonst der eingesparte Hausbrand woanders, nämlich im Kohlekraftwerk frei wird.
Verschiedene Wirkprinzipien
Aber woher kommt nun dieser Unterschied im Energieverbrauch zwischen „Luftheizung“ und großflächiger „Infrarotheizung“? Die Luftheizung ersetzt den Energieverlust des Hauses. So berechnet auch der Energieausweis die Heizlast. Großflächige Infrarotheizungen ersetzen jedoch den Wärmeverlust der Person in ihrem Umfeld- das Haus bleibt bei gleichem Wohlbefinden deutlich kühler. Büro und Verwaltungsgebäude, die beispielsweise nur acht Stunden täglich genutzt werden, können auf diese Weise durchaus auch mit großflächiger elektrischer Infrarot-Strahlungsheizung ökologisch sein. Das funktioniert jedoch nur mit ausreichender Strahlungsfläche.
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