OÖ. Bauen mit Holz liegt im Trend, trotzdem gibt es einige Vorurteile. Diese seien allerdings nicht haltbar, wie die Landesinnung Holzbau OÖ erklärt.

Vorurteil Nummer eins: Holz ist nicht wärmedämmend. „Der Dämmwert von zehn Zentimetern Massivholz entspricht etwa 160 Zentimetern Stahlbeton. U-Werte unter 0,10 W/m2 K sind bei Holzwänden keine Seltenheit“, erklären die Verantwortlichen der Landesinnung Holzbau OÖ. Vorurteil Nummer zwei: Holz ist unhygienisch. „Auf Holzoberflächen geht es den Keimen an den Kragen. Holz entzieht Keimen und Bakterien das Wasser. Viele Nadelhölzer haben außerdem Inhaltsstoffe, die Keime abtöten können“, argumentieren die oberösterreichischen Holzbauer.
Lange Lebensdauer
Vorurteil Nummer drei: Holz ist nicht beständig. „Holzhäuser müssen so ausgeführt werden, dass sie bei entsprechender Nutzung und Instandhaltung mindestens 100 Jahre halten. Jahrhunderte alte Blockhäuser, Dachstühle und andere Holzkonstruktionen zeigen, dass viel längere Lebensdauern möglich sind.“ Vorurteil Nummer vier: Holz ist nicht brandsicher. „Holz ist im Brandfall berechenbar und stellt deshalb ein geringeres Risiko dar. Holzbauteile versagen nicht „unangekündigt“ und weisen darüber hinaus hohe Sicherheitsreserven auf. Deshalb können Holz und Holzwerkstoffe sogar als Brandschutzverkleidungen für Stahlteile eingesetzt werden“, erklärt man bei der Innung.
Ausgezeichnete Tragfähigkeit
Fünftes Vorurteil: Holz ist nicht tragfähig. „Ganz im Gegenteil: Eine Besonderheit von Holz ist, dass es bezogen auf sein Eigengewicht, enorm hohen Spannungen standhält. Diese Eigenschaft wird in der Materialwissenschaft mit einer Kennzahl, der sogenannten Reißlänge beschrieben. Die Reißlänge ist die Länge bei der ein „frei hängender Querschnitt“ eines Stoffes durch sein Eigengewicht an der Befestigung abreißt. Bei Fichtenholz beträgt diese rund 17 Kilometer, bei Baustahl etwa fünf Kilometer, bei unbewehrtem Beton gar nur rund 130 Meter. Die Kennzahl zeigt das enorme Potenzial des Werkstoffes Holz im Tragwerksbau eindrucksvoll auf“, ist man bei der Landesinnung Holzbau OÖ überzeugt.
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