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Industrie 4.0 – das heiße Ding in der Stahlindustrie

Tips Logo Leserartikel Dirk Schwarz, 05.03.2020 17:17

Stahlkocherei und Schmiederei stehen vor dem inneren Auge immer noch für schwere Arbeiten von Männern mit silbrigen Schutzanzügen und langen Stangen dicht am Feuerkessel. Das gute Händchen von Industriemeistern, ein geschultes Auge und jede Menge Erfahrung mit dem Material in klobigen großen Maschinen plus einer Hand voll Thermometer haben jahrhundertelang über das Gelingen und Nichtgelingen eines Stahlprozesses entschieden.

Aber natürlich lässt moderne Sensorik und superschnelle Datenverarbeitung auch die Stahlindustrie seit einigen Jahren neue Horizonte erblicken, mit noch mehr Effizienz in den Produktionsabläufen, einem noch höheren Qualitätslevel und einer gesteigerten Kontrolle und Koordination aller produktiven Zwischenschritte, von der Planung bis zum fertigen Stahlprodukt. Die „vierte industrielle Revolution“ – bekannt unter dem Schlagwort Industrie 4.0 - ist auch in der Stahlbranche nicht aufzuhalten.

Prozesse so flüssig wie der heiße Stahl

Prozessoptimierung war auch in der Stahlindustrie immer schon ein Thema: Auch hier schlägt letztendlich die Minimierung von Fehlerquoten und die effizientere Ausnutzung aller gebrauchten und verbrauchten Ressourcen ganz direkt in die Bücher von Gewinn und Verlust. Begonnen hatte das mit dem Einsatz von Maschinen und setzt sich bis heute fort mit der forcierten Vernetzung der Produktion mit Informations- und Telekommunikationstechnologien.

Dadurch wurde in den letzten Jahrzehnten das Kosten/Nutzen-Verhältnis in den Prozessen erheblich verbessert: Die Produktion wurde flexibler und reaktionsschneller. Ständige Qualitätsverbesserungen und auch die Entwicklung völlig neuer Produkte und Anwendungen gehörten ebenfalls zum Effekt. Ein effizientes Anlagenmanagement verringerte den Verbrauch von Ressourcen. Heute werden durch digitale Begleitung der Produktion all diese Entwicklungen noch einmal auf das nächste Level gehoben.

Dynamisch fließende Qualitätssicherung – die Smart Factory macht“s möglich.

Früher hieß es: Den Stahl schmieden, solange er heiß ist. Heute könnte das Sprichwort lauten: Qualität des Endprodukts schon sichern, während der heiße Stahl wie 1.4542 noch fließt. Willkommen in der Smart Factory! Die Digitalisierung und die Geschwindigkeit der Datenverarbeitung ermöglichen einen völlig neuen Einsatz und die Vernetzung unzähliger Sensoren zur lückenlosen Abtastung laufender Parameter wie Temperatur, Legierungen, Kohlenstoffgehalt, Oxidation, Elastizität usw. Im nächsten Schritt können superschnelle Algorithmen die Lage im fließenden Prozess auswerten und schon in derselben Sekunde auf Unregelmäßigkeiten reagieren.

Neuartige Sensorik macht Abtastung noch exakter und schneller.

In der Stahlindustrie bedarf es Sensoren, die auch unter extremen Einwirkungen, zum Beispiel von Staubpartikeln und großer Hitze unbeeinträchtigt ein Lagebild registrieren und weiterleiten können.

Flugdrohne ersetzt Industriekletterer und Helikopter

In der Stahlproduktion fällt jedoch immer auch ein Prozessüberwachungsbedarf außerhalb des Schmelzofens an. So müssen zum Beispiel technische Anlagen wie Schornsteine oder große Gelände zur Materialvorhaltung regelmäßig inspiziert und vermessen werden. Aus Gründen der Übersicht bedurfte es früher hierfür oft einer regelmäßigen Nahinspetion durch Industriekletterer oder sogar eines Helicopters, der das Werksgelände überfliegt.

Heute kann eine kleine ferngesteuerte Drohne diesen Job übernehmen. So, wie dieses bereits bei einem bekannten Stahlunternehmen geschieht, wo ein solches kleines Fluggerät zum Einsatz kommt. Der Hexacopter mit 6 Rotoren und Kameras ist wendig und liefert digitale Bilder und Messdaten aus der Luft zeitnah zur Bewertung und Verarbeitung auf die Bildschirme zum Inspizienten oder direkt in die Funktionsalgorithmik.

Industrie 4.0. hat auch in die Stahlbranche längst Einzug gehalten, und es bleibt zu erwarten, dass Ihre Effekte und Potentiale in Zukunft noch stärker ausgereitzt werden in einer Branche, die lange Zeit als eher grobmotorisch galt.

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