Mit den Schneeschuhen durch die weiße Winterlandschaft wandern
BEZIRK KIRCHDORF. Erst durch Schneeschuhe werden winterliche Landschaften für viele Menschen zugänglich. Kein Wunder, dass sich das Schneeschuhwandern immer größerer Beliebtheit erfreut.

Beim Schneeschuhwandern findet man Ruhe und Erholung, abseits vom Pistenrummel und lauten Menschenmassen. Im Gegensatz zum alpinen Schilauf, Schitouren und Langlaufen kann es einerseits ohne großen Aufwand betrieben werden, ohne Erfahrung, ohne besondere Einschulung und praktisch überall dort, wo es genügend Schnee gibt. Doch einige Punkte in Bezug auf Planung und Sicherheit sind unbedingt zu berücksichtigen.
Kraft richtig einteilen
Das Schneeschuhwandern liegt ganz im Trend des wachsenden Gesundheitsbewusstseins. Es ist ein „leiser“ Sport, trotzdem trainiert es die Ausdauer und kräftigt den Körper. „Vor allem nach Schneefällen kann die Spurarbeit schnell anstrengend werden. Daher sollte man nur gesund in die verschneite Landschaft gehen, Zeitdruck vermeiden und unbedingt Kraftreserven für den Rückweg einplanen. Mit fortschreitender Übung kann man Intensität und Umfang der Touren langsam steigern“, betont die staatlich geprüfte Bergwander- und Schneeschuhführerin Martha Rieß.
Umfangreiche Planung
Auf der „sicheren“ Seite ist man bei geführten Schneeschuhtouren mit einem professionellen Guide, einem Profi hinsichtlich Gefahrenprävention und Lawinenkunde, der das Gelände, dessen Anforderungen sowie die aktuelle Gefahrensituation kennt und richtig einschätzen kann. Sonst ist es notwendig, die Tour selbst unter Einbeziehung von Informationen über Tourlänge, Höhendifferenz, Schwierigkeit, Lawinengefahr, Wetter und aktuelle Verhältnisse zu planen. Neben Orientierungskenntnissen kommt dabei der strategischen Lawinenkunde große Bedeutung zu, um das Risiko abseits gesicherter Pisten möglichst gering zu halten.
Gute Ausrüstung und Kleidung
Für das Schneeschuhwandern sind eine gute Ausrüstung und Kleidung wichtig. Zudem gehören ein LVS-Gerät, Sonde, Schaufel, Biwacksack sowie Erste-Hilfe-Set und ein aufgeladenes Handy in den Rucksack. „Vor der Tour sollten unbedingt vertraute Personen über Ziel, Route und geplante Rückkehr informiert werden“, rät Martha Rieß. „Alpine Touren führt man am besten in Kleingruppen durch, so kann rasch und flexibel auf die jeweilige Situation reagiert werden. Bei Alleingängern können bereits die kleinsten Zwischenfälle zu ernsten Notlagen führen.“
Sicherheit und Lawinenkunde
In Abhängigkeit von der Gefahrenstufe im aktuellen Lawinenlagebericht (Europäische Gefahrenskala in fünf Stufen) finden sich im Bezirk Kirchdorf zahlreiche Routen und attraktive Tourenziele, die unter Berücksichtigung der jeweiligen Gefahren möglich sind. Informationen sind bei der oberösterreichischen Landesregierung auf www.lawine.at abrufbar. Diese Informationen sind auch für Schneeschuhwanderer wichtig. Das Erkennen von Gefahrenzeichen im Gelände wird von Berg- und Schneeschuhführern sowie in Lawinenkursen erklärt.
Richtiges Verhalten
„Um unsere Natur in ihrer Schönheit und Ursprünglichkeit zu erhalten, sollten alle Abfälle wieder mitgenommen werden. Aufforstungsflächen und Sperrzonen betreten wir nicht. Schutzgebiete respektieren wir. Besondere Rücksicht nehmen wir auf Wildtiere, um zu verhindern, dass sie in ihren Rückzugsorten durch die Präsenz des Menschen und durch Lärm in eine kraftraubende Flucht in tiefen Schnee getrieben werden“, ruft die Schneeschuhführerin zu rücksichtsvollem Verhalten auf.
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